Die aus Bruchstein errichtete Kirche ist ein einschiffiger spätromanischer Bau mit einem etwas schmaleren, niedrigeren quadratischen Chor. Ende des 16. und wieder Ende des 17. Jahrhunderts wurde der Bau stark verändert, insbesondere die Fenster vergrößert. 1851 baute man einen mächtigen Westturm mit hohen Rundbogenfenstern und Pyramidenhelm an.
Der flachgedeckte schlichte Innenraum mit Orgelempore besitzt mit dem Altaraufsatz von Josias Wolrad Brützel aus dem Jahr 1692 eine kunsthistorische Besonderheit. Brützel arbeitete als Bildschnitzer Ende des 17. Jahrhunderts im Waldecker Gebiet. Seine Werke zeichnen sich durch hohe Qualität und Eigenwilligkeit aus.
Der Altaraufsatz in Neerdar ruht auf einem 150 Zentimeter hohen und 160 Zentimeter breiten Altar und füllt somit den gesamten Chorraum aus. Der Aufsatz besteht aus einer relativ flachen Predella mit zwei begleitenden Nischen. Darüber erheben sich auf geschwungenen, mit Akanthuslaub verzierten Konsolen gedrehte und mit Weinlaubrankenwerk dekorierte Säulen, die das nach oben gebogene Altarbild flankieren, das dem Jüngsten Gericht gewidmet ist. Zwei Schleierbretter zeigen geflügelte Seraphimköpfe und Knorpelwerk. Der gesprengte, also in der Mitte nicht geschlossene, Giebel trägt eine von Rankenwerk gerahmte Inschriftenkartusche. In den geschwungenen Giebelecken sitzen geflügelte Putten.
Dem Altaraufsatz in Neerda kommt besondere kunsthistorische Bedeutung zu, da er in Schnitzarbeit und Fassung weitgehend original erhalten ist. Die St. Pankratiuskirche gehört nunmehr zu den über 160 Förderprojekten, die die private Denkmalschutzstiftung bisher dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.