01.10.2015 – Presse , Brandenburg

Festgottesdienst zum Sanierungsabschluss in der evangelischen Dorfkirche in Dauer

Fünf Jahre erfolgreiches Arbeiten

Am Sonntag, den 4. Oktober 2015 um 14.00 Uhr feiert die evangelische Gemeinde in Prenzlau im Landkreis Uckermark den Abschluss der mehrjährigen Sanierungsarbeiten an ihrer Dorfkirche mit einem Festgottesdienst in der Kirche Dauer. Die musikalische Begleitung gestaltet der Bläserchor aus Parmen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz stellte für die Restaurierungsabschnitte seit 2011 insgesamt über 100.000 Euro zur Verfügung.

Dorfkirche

Dorfkirche in Dauer © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schmelzer

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Der Feldsteinbau der Dorfkirche in Dauer mit seinem schiffsbreiten Westturm stammt aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts. 1738 veränderte man die Fenster und erbaute den massiven quadratischen Turmaufsatz. 1785 brachte man die gerade Holzlaterne und den Turmhelm auf. Der Innenraum ist flach gedeckt. Zur Ausstattung gehören der qualitätvolle Altaraufsatz und ein hölzerner Taufengel mit Muschelschale aus der Zeit um 1700. Die hölzerne Kanzel mit Rundbogenblenden und ionischen Säulchen an den Korbecken sowie verkröpftem Brüstungsgebälk stammt aus dem Jahr 1687. Das komplette Pastoren-, Patronats- und Gemeindegestühl wurde wie die Emporen 1690 eingebaut. Zwei Evangelistenskulpturen befinden sich in den seitlichen Akanthuswangen, zwei weitere auf den Schrägen des gesprengten Giebels. Die Orgel in Rundbogenform von 1872 stammt von dem Stettiner Orgelbaumeister Barnim Grüneberg.

Das gesamte Gebäude war massiv vom Hausschwamm befallen. Die Turm­konstruktion war sogar derart stark geschädigt, dass die Turmhaube wegen Einsturzgefahr abgenommen werden musste. Nach Dekontaminationsarbei­ten im Kirchenschiff wurde der Turm instandgesetzt. Der Wiederaufbau erfolgte in zwei Bauabschnitten. Die Bretterverschalung des Turmes wurde überarbeitet und teilweise mit Lärchenholz ergänzt. Das Mauerwerk wurde saniert bzw. erneuert, Mauerwerksrisse geschlossen. Die Putzlaibungen der Fenster einschließlich Faschen mit Schlussstein sowie Sohlbänke wurden überarbeitet bzw. ergänzt und die Fassadenfläche neu verputzt. Die Schall­luken, Holzfenster und Turmuhr wurden ebenfalls erneuert. Danach folgte die Dachinstandsetzung des Kirchenschiffs in drei Teilabschnitten. Die Fußpunk­te und Balkenköpfe waren fast vollständig zerstört, sie wurden umfangreich saniert und erneuert. Das Gesims wurde abgetragen und wieder neu aufge­mauert. Die Dacheindeckung erfolgte mit Biberschwanzziegeln in Doppel­deckung.

Die Kirche ist eines von über 580 Projekten, die die private Denkmalschutz­stiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Brandenburg unterstützen konnte.