20.06.2017 – Thüringen

Fördervertrag für die Dorfkirche in Melpers

Mit stumpfem Hieb

Für die Dachdeckerarbeiten an der Dorfkirche in Melpers im Landkreis Schmalkalden-Meiningen stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr 15.000 Euro zur Verfügung. Der Fördervertrag erreicht Pfarrer Harald Graul in diesen Tagen. Damit kann die Neueindeckung des kleinen Gotteshauses in der klassischen Thüringer Deckung erfolgen, das heißt mit deutschem Schiefer und mit stumpfem Hieb.

Melpers liegt unmittelbar an der Grenze zu Bayern und ist das kleinste Dorf der Verwaltungsgemeinschaft "Hohe Rhön". Es wurde 1317 erstmals als Albrechtis erwähnt. Im 14. Jahrhundert verschwand das Dorf eine Zeitlang von der Landkarte, bis es 1555 neu gegründet wurde. Im Dreißigjährigen Krieg verödete es erneut nahezu vollständig.

Die Kirche wurde 1587 errichtet und bildet einen fast quadratischen, an drei Seiten mit Emporen versehenen Innenraum, den eine Holztonne überfängt. Die Emporen werden von vier gedrehten Rundsäulen getragen, wie sie auf den Emporen auch die Decke stützen. Die Sakristei hat man durch Bretter vom Kirchenraum abgetrennt. Mitten in diesem Einbau befindet sich die hölzerne Kanzel, die also von der Sakristei aus zugänglich ist. Über der Sakristei befindet sich die Orgel. Vor der Kanzel steht der ebenfalls hölzerne Altar und etwa in der Mitte der Kirche ein achteckiger, steinerner Taufstein mit der Jahreszahl 1675 und dem Wappen der Familie von der Tann und der Trotha. Der Kirchhof war ehemals zur Verteidigung eingerichtet.

Die Dorfkirche in Melpers, deren ehemals mit Schindeln bedeckter Turm 1967 beschiefert wurde, ist eines von über 440 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.