05.06.2020 – Bayern

Fördervertrag für die Klosterkirche Maria Medingen in Mödingen

Altar in der Klosterkirche Maria Medingen © Sr. Elke Prochus, Kloster Maria Medingen

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Altarbild in der Klosterkirche Maria Medingen © Sr. Elke Prochus, Kloster Maria Medingen

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DSD-Treuhandstiftung ermöglicht Altarrestaurierung in der Margaretenkapelle

16.000 Euro stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank einer unter ihrem Dach errichteten Treuhandstiftung für die Altarrestaurierung in der Margarethenkapelle der Klosterkirche Maria Medingen in Mödingen zur Verfügung. Den Fördervertrag erhält Elke Prochus, Provinzoberin der Dillinger Franziskanerinnen, in diesen Tagen. Damit leistet die DSD auch im schwäbischen Landkreis Dillingen ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe und hilft, diese wichtigen Arbeitsplätze zu erhalten. Die aus dem frühen 18. Jahrhundert stammende Klosterkirche gehört zu den über 450 Objekten, die die auf Spenden angewiesene DSD dank ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

Das Dominikanerinnenkloster Maria Medingen bestand 1246 bis 1802. 1716 ließ die Priorin Maria Magdalena vom Stain zum Rechtenstein die alte Kirche abreißen und das heutige Gotteshaus von 1717 bis 1719 von Dominikus Zimmermann, dem Baumeister der Wieskirche bei Steingaden, neu errichten. 1843 erwarben die Dillinger Franziskanerinnen Kloster und Kirche und bewahrten sie vor dem Abbruch. 2015 zerstörte ein Feuer die Kirche.

Gleichzeitig mit dem Ostflügel des Klosters wurde Mitte des 18. Jahrhunderts südlich an das Langhaus der Klosterkirche die sogenannte Margareten- oder Ebnerkapelle angebaut. In ihr ruht im Hochgrab vor dem Altar die 1979 seliggesprochene Mystikerin Margareta Ebner (1291-1351), die im Kloster Maria Medingen lebte. Die Grabplatte mit ihrer Liegefigur wurde im 14. Jahrhundert, kurze Zeit nach ihrem Tod, von einem Lauinger Steinmetz angefertigt.

Der 16 mal 7 Meter große Rokoko-Raum mündet in eine halbrunde Apsis. Die Flachdecke über einer Hohlkehle ist vollständig mit einem Fresko ausgemalt. Eine monumentale Arkadenhalle öffnet sich zum Himmel, in den Margareta Ebner von der Dreifaltigkeit aufgenommen wird. Die seitlichen Szenen stellen Stationen ihres Lebens und ihre Visionen dar. Der Dekor aus Engelsputten, Vasen auf Gesimsen, Blütenketten und Muschelwerkkartuschen wurde 1755 von dem Wessobrunner Stuckateur Paul Anton Landes geschaffen. Der Skulpturenschmuck des Altares wird Franz Karl Schwertle zugeschrieben. Das Altarbild stellt den Herzenstausch Margaretas mit Christus dar. Der Altar birgt einen Schrein mit einem Alabasterkreuz aus der Zeit um 1340 und einem Christkind, die beide im Besitz der Seligen waren.