Fördervertrag für St. Michael in Flensburg

Nachkriegsmoderne in beeindruckender Formgebung

Im vergangenen Jahr unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) erstmals die St. Michaelskirche in Flensburg, Wahrzeichen für den denkmalarmen, jungen Stadtteil Weiche, der als Eisenbahnervorort "Nordschleswigsche Weiche" entstand und nach dem Zweiten Weltkrieg durch den damaligen Bundeswehrstandort stark gewachsen ist. Durch den Fördervertrag stehen der Gemeinde um Pfarrer Bernd Wojzischke 10.000 Euro für die Demontage und Lagerung der Innenschale sowie die Beseitigung des Schimmelbefalls zur Verfügung. Um sich bei einem Foto- und Pressetermin vor Ort die Baumaßnahmen erläutern zu lassen, besucht Lutz-Uwe Gloeckner, Ortskurator Schleswig der DSD, am Montag, den 18. Februar 2019 um 10.00 Uhr den zuständigen Architekten Jürgen Padberg.

Zum Denkmalensemble gehören die Kirche, ein Gemeindehaus und der Glockenturm. Das katholische Gotteshaus aus dem Jahr 1964 hat die Form eines Rundbaus mit kupfergedeckter Halbkuppel. Die Dachkonstruktion besteht aus 18 kauritverleimten Holzbindern als Dreigelenkbinder in Segmentbogenformen. Der freistehende Glockenturm ist durch Pergolengänge mit Kirche und Gemeindehaus verbunden. Bei St. Michael handelt sich um einen herausragenden Kirchenbau der Nachkriegsmoderne in beeindruckender Formgebung. Auch die Betonglasfenster sind künstlerisch bedeutend.

Die in der Kuppel zwischen Außen- und Innenschale eingebrachte Wärmedämmung ist verrutscht, wodurch Kondenswasserausfällungen an der Außenschale entstanden sind, die wiederum zu einem Schwarzschimmelbefall geführt haben. Das Bauwerk wird nicht mehr als Kirche genutzt und steht seit Jahren leer. Mit der Sanierung gehen Überlegungen für eine Nachnutzung einher. St. Michael gehört zu den über 190 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.