Langfassung: Auch 2018 begeistert die Benefizkonzertreihe „Grundton D“ des Deutschlandfunks (DLF) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Zuhörer in zehn meist sanierungsbedürftigen Baudenkmalen – und später auch die Zuhörer vor den Rundfunkgeräten in ganz Deutschland. Denn „D“ steht ebenso für die bedürftigen Denkmale wie für deutschlandweit. Die Musikveranstaltungen tragen bei den Zuhörern vor Ort und vor den Rundfunkgeräten zur Bewahrung des kulturellen Erbes bei. Denn von den Erlösen aus den Benefizkonzerten profitieren die Bauwerke, in denen sie stattfinden, unmittelbar, von der Berichterstattung über ihre Geschichte und ihre Bedeutung aber dauerhaft der Denkmalschutz im ganzen Land. Am Sonntag, den 6. Mai 2018 um 17.00 Uhr gastiert in der ehemaligen Propstei in Wehr in Rheinland-Pfalz das Minguet Quartett. Für die in Bonn ansässige private Denkmalstiftung sind die DLF-Konzerte eine ausgezeichnete Möglichkeit, bekannte und unbekannte Kleinode in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken – eine öffentliche Unterstützung und eine unschätzbare Hilfe für die Denkmalpfleger vor Ort bei ihrem täglichen Bemühen um Verständnis, Unterstützung und Fördermittel. Bislang haben über 270 zum Teil ungewöhnliche Konzertorte die Besucher angelockt.
Wie nahezu alle Denkmale, für die 2018 Konzerte veranstaltet werden, ist auch die Alte Propstei in Wehr ein Förderprojekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Sie steht gegenüber der Pfarrkirche im Zentrum des Ortes und wird heute als Pfarrhaus und Grundschule sowie für mehrere Praxen genutzt. In den Kellern wurden Veranstaltungs-, Vereins- und Jugendräume eingerichtet. Die Propstei wurde 1730 über einem Vorgängerbau errichtet. Sie war bis zur Säkularisation Filiale des Klosters Steinfeld und diente als Kellerei und Sitz des Verwalters. Das stattliche, zweigeschossige Barockgebäude deckt ein hohes Mansarddach mit Gauben und einem Zwerchgiebel in der Dachmitte. Auch der Eingang mit doppelläufiger Freitreppe befindet sich in der Hausmitte. Das Äußere prägen farblich wechselnde, schichtweise verlaufende helle und dunkle Tuffsteine. Im Innern sind Stuckdecken und eine geschnitzte Barocktreppe erhalten. Nachdem in den vergangenen Jahren das Dach instandgesetzt werden konnte, sollen nun die Fassaden einschließlich der Fenster und Treppe wiederhergestellt werden. Die Tuffsteine weisen aufgrund ihrer unterschiedlichen Konsistenz diverse Schadensbilder auf, von zu hoher Salzbelastung über Absanden bis hin zu Rissen und Ausbrüchen. Auch sind die Fugen teilweise ausgewaschen. Mauerwerksschäden weist auch die Treppe auf. Schließlich hat Feuchtigkeit die Fenster stark geschädigt. Die ehemalige Propstei zählt zu den wichtigsten Barockbauten im Landkreis.
Weitere Konzerte finden statt am 27. Mai 2018 im ehemaligen Sendesaal Radio Bremen in Bremen (Bremen), am 23. Juni 2018 im ehemaligen Zisterzienserkloster Himmelpfort in Fürstenberg/Havel (Brandenburg), am 3. August 2018 in der Dorfkirche Pinnow in Murchin-Pinnow (Mecklenburg-Vorpommern), am 11. August 2018 im Flensborghus in Flensburg (Schleswig-Holstein), am 2. September 2018 in der ehemaligen Kindler’schen Fabrik in Gomaringen (Baden-Württemberg), am 8.September 2018 am Vorabend des Tags des offenen Denkmals in der Kirche St. Maria im Kapitol in Köln (Nordrhein-Westfalen), am 12. September 2018 in der St. Nicolai-Kirche in Grünhain (Sachsen), am 16. September 2018 in der Dorfkirche St. Johannis in Bretleben (Thüringen) und am 17. September 2018 in der ehemaligen Zisterzienserabtei Pforta in Naumburg (Sachsen-Anhalt).
Weitere Infos unter www.denkmalschutz.de/grundton_d.html