Langfassung: Zuletzt faszinierte die Benefizkonzertreihe „Grundton D“ ihre Zuhörer in der Pauluskirche in Ulm beim Tag des offenen Denkmals. Nun ist die Christkirche in Rendsburg der Klangraum für die bekannte Musikaufführung des Deutschlandfunks (DLF) in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Am Samstag, den 26. Oktober 2019 um 19.00 Uhr erklingen in dem Sakralraum die Stimmen der Ars Nova Copenhagen unter Leitung von Paul Hillier mit ihrem Programm „Baltic Voices“.
Für die in Bonn ansässige private Denkmalstiftung sind die DLF-Konzerte eine ausgezeichnete Möglichkeit, bekannte und unbekannte Kleinode in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken – eine öffentliche Unterstützung und eine unschätzbare Hilfe für die Denkmalpfleger vor Ort bei ihrem täglichen Bemühen um Verständnis, Unterstützung und Fördermittel. Die Erlöse aus den Benefizkonzerten kommen direkt den Bauwerken, in denen sie stattfinden, zugute – von der Berichterstattung über die Geschichte und die Bedeutung der Baukunstwerke profitiert der Denkmalschutz im ganzen Land.
Ars Nova Copenhagen gehört zu den international führenden Vokalensembles. Seit 2003 leitet es der englische Dirigent Paul Hillier. Das Programm „Baltic Voices“ lässt Vokalmusik aus den Ostseeanrainerstaaten erklingen, darunter vier Motetten aus der 1648 veröffentlichten „Geistlichen Chormusik“ von Heinrich Schütz und zeitgenössische Werke des estnischen Komponisten Arvo Pärt und seines dänischen Kollegen Per Nørgård.
Die Christkirche steht frei auf dem südwestlichen Segment des Paradeplatzes in Rendsburg. Die ehemalige Garnisonkirche ragt mit ihrem Turm und ihrer Größe aus der Bebauung heraus. Der dänische König Christian III. hatte die Stadt 1669 zur stärksten Landfestung neben Kopenhagen ausbauen lassen. Durch die fächerförmig vom zentralen Paradeplatz ausstrahlenden Straßen des Neuwerks ist Rendsburg ein großartiges Zeugnis barocker Stadt- und Festungsbaukunst. Die 1698 vollendete Christkirche ist ein für den protestantischen Kirchenbau eher ungewöhnlicher Zentralbau über dem Grundriss eines griechischen Kreuzes. Die vier Arme des Kirchenbaus decken Walmdächer, die mit anthrazitfarbenen Ziegelhohlpfannen eingedeckt sind. Die backsteinerne Fassade gliedern auf allen Seiten zweibahnige Spitzbogenfenster, die von hellen Pilastern gerahmt werden. Jeweils ein von einem Dreiecksgiebel gerahmtes Rundbogenportal befindet sich auf der Nord- bzw. Südseite der Kirche sowie als Haupteingang in der Westfassade des Turmes. Kostbare Ausstattungsstücke aus der Erbauungszeit sind die sogenannte Schülerempore hinter dem Hauptaltar, die reich verzierten Logen der Festungskommandeure im Chorraum, die barocke Kanzel und der Hauptaltar sowie die Orgel von Arp Schnitger. Mit großem Engagement hat die Kirchengemeinde die Restaurierung des Innenraums und die Instandsetzung des Daches betrieben.
Das Konzert in Rendsburg strahlt der Deutschlandfunk mit einem Bericht über den Aufführungsort bundesweit im Rahmen der Sendung Konzertdokument der Woche am 8. März 2020 ab 21.05 Uhr aus.
Zur Konzertreihe Grundton D: www.denkmalschutz.de/grundton_d.html.