12.12.2012 – Presse

Haus Paepke als Anschauungsobjekt der deutschen Nachkriegsmoderne

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert in Hofgeismar

Kurzfassung: Eine freudige Nachricht für Mark Meusel. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die Wiederherstellung von Haus Paepke in Hofgeismar in diesem Jahr mit 30.000 Euro. Das Dokument erreicht den engagierten Eigentümer des denkmalgeschützten Wohnhauses in diesen Tagen. Haus Paepke, das nicht nur wegen seines Schmetterlingdaches ein Vertreter der Nachkriegsmoderne ist, gehört zu den über 130 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung mit Sitz in Bonn seit ihrer Gründung 1985 dank individueller Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Langfassung: Für Mark Meusel, den engagierten Eigentümer von Haus Paepke in Hofgeismar im Landkreis Kassel, ist die diesjährige Förderung seines denkmalgeschützten Anwesens durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) sicher eine erfreuliche Nachricht. Die in Bonn ansässige Denkmalstiftung stellt für die Arbeiten an Haus und Garten 30.000 Euro zur Verfügung. Das Dokument, das gewissermaßen als Nikolausgeschenk daherkommt, erreicht die nordhessische Kleinstadt in diesen Tagen.

„Haus Paepke“ wurde 1958 von dem Garten- und Landschaftsarchitekten Hermann Mattern an einem Hang errichtet. Das Objekt liegt in einer typischen Ortsranderweiterung, die konventionelle, einzeln stehende Einfamilienhäuser prägen. Zur Straße hin präsentiert sich auch das denkmalgeschützte Anwesen unspektakulär und erschließt seine außergewöhnliche Eigenart erst beim Betreten des Geländes.

Das straßenseitig eingeschossige Gebäude mit Schmetterlingsdach und runden Fenstern erweist sich zum Hang hin als zweigeschossig. Mattern hat es als Mischkonstruktion konzipiert und ließ den massiven Teil grobkörnig verputzen, die Holzkonstruktion dagegen mit einer mehrfarbig gefassten Holzverschalung versehen. Der Grundriss ist wenig spektakulär und orientiert sich an seiner Gebrauchstauglichkeit bzw. den Blickbeziehungen in die Landschaft. Eigens fällt das runde Fenster im Arbeitszimmer auf Geländehöhe auf.

Im Inneren beeindruckt das Haus durch die starken, die Räumlichkeiten prägenden Farbkontraste. Schwarze Decken wechseln mit knallgelben Wänden ab und führen schließlich in blau-orange gefasste Zimmer. Für die Böden wählte Mattern als Belag hellblaues Linoleum. Die Lampen und Einbaumöbel sind zweckmäßig und pragmatisch gehalten.

Den zum Haus gehörenden Garten entwarf Mattern ebenfalls. Er bettete ihn in die Topografie der Landschaft terrassenförmig ein. Die benötigten Stützmauern sind aus Waschbeton, der Bodenbelag aus Wesersandstein. Ein besonderes Charakteristikum aller Gartenanlagen Matterns sind die farbliche Komposition der verwendeten Pflanzen und der auf die Zeit bedachte Verlauf der Blütenstände.

Die Besonderheit des Objekts liegt in seiner nahezu vollständig erhaltenen Originalität, zumal der engagierte Eigentümer dem Haus auch die originalen Möbel erhalten konnte. Haus Paepke, ein besonderer Vertreter der deutschen Nachkriegsmoderne, gehört zu den über 130 Projekten, die die private Denkmalstiftung in Bonn seit ihrer Gründung 1985 dank privater Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.