25.05.2020 – Baden-Württemberg

Hilfe für den Blauen Hut in Weinheim

Blauer Hut in Weinheim © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

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Turm verdankt den Namen seinem Schieferdach

Einen Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) über 45.000 Euro für die Maurerarbeiten am Blauen Hut, dem ältesten und höchsten Befestigungsturm der Stadt Weinheim, erhält Oberbürgermeister Manuel Just in diesen Tagen. Damit leistet die private Denkmalschutzstiftung ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen. Durch die beabsichtigten Maßnahmen wird der Turm für lange Zeit wieder sicher stehen. Möglich wurde die Förderung im Rahmen der Mauerwerks- und Dachsanierung aufgrund zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale. Der Befestigungsturm gehört zu den über 360 Objekten, die die DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Baden-Württemberg fördern konnte.

Den Namen verdankt der Blaue Hut der Farbe seines einstigen Schieferdachs. Der Turm steht am südwestlichen Rand der Weinheimer Altstadt, wo er Mitte des 13. Jahrhunderts bei der Errichtung der ersten Stadtbefestigung erbaut wurde. Stadtseitig ist der unverputzte Rundturm mit Walmdach abgeflacht. Seitlich schließen sich Mauerreste der ehemaligen Stadtbefestigung an. Diese setzte sich ursprünglich aus einem vorgelagerten Zwinger, einer Zwingermauer sowie Wall und Graben zusammen und wurde durch Türme und Tore verstärkt.

Heute stehen noch drei der ursprünglich neun Stadttürme. Als Bestandteil der spätmittelalterlichen Weinheimer Befestigungsanlage ist der Blaue Turm für die Stadt historisch besonders bedeutsam. Er prägt den Charakter der als Gesamtanlage denkmalgeschützten Altstadt ganz wesentlich und besitzt neben den über der Stadt thronenden Herrschaftssitzen der „Zweiburgenstadt“ Wahrzeichencharakter.

In diesem Jahr möchte die Kommune als Eigentümer das Mauerwerk und das Dach des Turms sanieren. Vor allem an der Fassade sind witterungsbedingte Schäden zu beheben. Hier haben sich bereits Steine aus dem Mauerwerksverband gelöst und sind herabgefallen. Auch der Fugenmörtel ist bereits an vielen Stellen herausgebrochen, so dass der Bereich um den Turm abgesperrt werden musste. Zudem sind am Dach aufgrund von Undichtigkeiten Feuchtigkeitsschäden in der Holzkonstruktion aufgetreten, die behoben werden sollen, verbunden mit der Instandsetzung der Dachdeckung.