15.10.2021 – Jugend , Mecklenburg-Vorpommern , Nordrhein-Westfalen

Hilfe zur Selbsthilfe im Flutgebiet

Lehrbaustelle zum Holzbau in Bad Münstereifel

Als Angebot der „Hilfe zur Selbsthilfe” versteht sich die Lehrbaustelle zum Holzbau der beiden Jugendbauhütten Wismar und Berlin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) am Donnerstag, den 21. Oktober 2021 von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr am Entenmarkt in Bad Münstereifel. Teilnehmer der mobilen Einsatztruppen mehrerer Jugendbauhütten hatten in den vergangenen Wochen bereits tatkräftig Hilfe bei der Wiederherstellung flutgeschädigter Häuser geleistet. An der Lehrbaustelle erklären Jugendbauhütten-Teilnehmer des Freiwilligen Sozialen Jahres allen Interessierten, wie sich Fachwerk effizient und kostengünstig wiederherstellen lässt, wenn man die leicht erlernbaren klassischen Bautechniken anwenden kann. Angeleitet werden die Jugendlichen von Zimmermann Florian in der Beeck. Konkrete Anschauobjekte, die die Besucher der Präsentation besichtigen können, sind die in den vergangenen vier Wochen „bearbeiteten“ Häuser am Entenmarkt.

Während vielerorts die durch die Flut geschädigten Hausbesitzer noch auf konkrete Hilfen warten müssen, freut sich die DSD, dass sie nicht nur durch ihre unbürokratische Fluthilfe vielerorts finanzielle Soforthilfe leisten konnte (und noch weiterhin leistet), sondern durch den Einsatz der Jugendbauhütten auch einigen konkreten Betroffenen bei der Restaurierung ihrer Häuser helfen konnte. Auch in diesem Sinne soll die Lehrbaustelle hier konkrete Anleitung zur raschen Selbsthilfe vor dem Winter anbieten.

Die Jugendbauhütten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Trägerschaft der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste e.V. (ijgd) ermöglichen Jugendlichen zwischen 16 und 26 Jahren ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der Denkmalpflege an unterschiedlichen Einsatzstellen zu absolvieren. In den Jahren des Bestehens der Jugendbauhütten in Deutschland erhielten weit über 5.000 junge Menschen während ihres Freiwilligen Sozialen Jahres einen theoretischen und praktischen Zugang zur Denkmalschutz-Thematik. Die DSD arbeitet dabei mit den ijgd zusammen, denen die Betriebsführung der bundesweit 16 Jugendbauhütten anvertraut ist. Insgesamt stehen jährlich deutschlandweit rund 330 Plätze zur Verfügung. Jugendliche zwischen 16 und 26 Jahren können ein Jahr lang in einer Jugendbauhütte traditionelle Handwerkstechniken erlernen, sie am Original anwenden und das Besondere, Echte und Authentische mit eigenen Händen erspüren und erfahren.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat angesichts der großen Not in den Überschwemmungsgebieten ein dreistufiges Nothilfeprogramm eingerichtet, das dazu beitragen will, den Denkmalbestand auch als wirtschaftliche Grundlage der betroffenen Tourismus-Regionen für die Zukunft zu sichern. Den Nothilfe-Antrag finden Sie unter: www.denkmalschutz.de/hochwasser-sofortfoerderung

Sonderkonto und Nothilfe:
Die DSD hat zudem ein Sonderkonto
für die vom Hochwasser geschädigten Baudenkmale eingerichtet:

Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Spendenkonto Soforthilfe Hochwasserkatastrophe
IBAN DE78 3804 0007 0555 5552 00.

Historische Ortschaften sind nicht nur die Heimat ihrer Bewohner, sondern als Ausflugs- und Reiseziele auch die wirtschaftliche Grundlage für ihren Fortbestand. Deshalb kommt es trotz großer Zerstörung nun auf einen behutsamen Umgang mit denkmalgeschützten Bauten an. „Es muss jetzt vorsichtig gehandelt werden, damit die wirtschaftliche Grundlage der Orte auch für die Zukunft erhalten bleibt“, betont DSD-Vorstand Dr. Steffen Skudelny. Dabei ist ihre Reparaturfähigkeit eines der herausragendsten Merkmale historischer Gebäude.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz besitzt das DZI-Spendensiegel und das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats.