27.04.2023 – Thüringen

Hinteres Schloss in Henfstädt

Das Hintere Schloss in Henfstädt * Foto: R.Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Hilfe für den Ausbau und die Aufarbeitung der historischen Fenster

Dank der Mittel der Lotterie GlücksSpirale kann die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) weitere 18.000 Euro für die Aufarbeitung der historischen Eingangstür und der historischen Fenster des Hinteren Schlosses in Henfstädt zur Verfügung stellen. Das Bauwerk gehört zu den über 540 Denkmalen, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Thüringen fördern konnte.

Der Ort Henfstädt im Werratal zwischen Themar und Leutersdorf wird erstmals 914 urkundlich erwähnt. Die Ruine der mittelalterlichen Osterburg befindet sich auf einer Erhebung am rechten Werraufer. Durch Aufteilung des Burgbesitzes entstanden drei große Rittergüter. Von den Herrensitzen haben sich das sogenannte Vordere Schloss von 1533 und das Hintere Schloss im Stil der Renaissance von 1595/1596 erhalten. 1945 wurde das Gut enteignet und das Hintere Schloss zunächst als Flüchtlingsunterkunft, dann als Internat und schließlich als Hühnerstall und Technikstation genutzt. Als in den 1980er Jahren ein Wetterschaden nicht behoben wurde, begann der Verfall des Gebäudes, der erst in den 1990er Jahren durch einen neuen Eigentümer aufgehalten wurde. Dabei unterstützte ihn engagiert die Gemeinde.

Zum Objekt

Das langgestreckte, zum Hof hin zweigeschossige, massiv aus Naturstein errichtete Schlossgebäude steht links von einer Einfahrt, die auf einen langgestreckten Hof führt, um den sich weitere Fachwerkbauten und eine Fachwerkscheune gruppieren. Der ursprünglich wohl verputzte Schlossbau besitzt ein hohes Kellergeschoss und wird durch einen leicht nach links aus der Mittelachse versetzten, querrechteckigen Treppenturm mit einer steinernen Wendeltreppe erschlossen. Den Turm, den ein getreppter Schweifgiebel bekrönt, gliedern die Geschossgesimse. Hochrechteckfenster mit Natursteingewänden sowie Geschoss- und Traufgesimse akzentuieren die restlichen Fassaden. Dreigeschossige, durch Gesimse getrennte Dreiecksgiebel schließen den Bau, den einst ein Satteldach deckte. Rückwärtig befinden sich im Obergeschoss zwei Abort- oder Pecherker. Im Inneren lässt sich die ursprüngliche Raumstruktur nachvollziehen.