06.02.2018 – Niedersachsen

Historische Stauanlage in Delmenhorst erhält DSD-Bronzeplakette

Ein wichtiges Zeugnis der Wirtschafts- und Technikgeschichte

Kurzfassung: Mit 50.000 Euro hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) im Jahr 2016 Mauerwerks- und Betonsanierungsarbeiten an der Delme-Stauanlage gefördert. Nun überbringt am Freitag, den 9. Februar 2018 um 10.00 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort Sabine Kallmann vom Ortskuratorium Bremen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gemeinsam mit Udo Spähn von Lotto Niedersachsen eine Bronzetafel an Matthias Stöver, Geschäftsführer vom Ochtumverband. Mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ erinnert die Tafel auch nach Fertigstellung der Maßnahmen an das Engagement der privaten Förderer der Denkmalstiftung und an die Unterstützung der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Stiftung ist.

Langfassung: Mit 50.000 Euro hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) im Jahr 2016 Mauerwerks- und Betonsanierungsarbeiten an der Delme-Stauanlage im Ortsteil Hasbergen gefördert. Die Maßnahmen zur Sanierung der Stau- und Wehranlage waren für die Wasserhaltung und -regulierung erforderlich. Nun überbringt am Freitag, den 9. Februar 2018 um 10.00 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort Sabine Kallmann vom Ortskuratorium Bremen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gemeinsam mit Udo Spähn, Bezirksleiter von Toto-Lotto Niedersachsen, eine Bronzetafel an Matthias Stöver, Geschäftsführer vom Ochtumverband. Mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ erinnert die Tafel auch nach Fertigstellung der Maßnahmen an das Engagement der privaten Förderer der Denkmalstiftung und an die Unterstützung der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Stiftung ist.

Die Stauanlage dient der Anhebung des Wasserstandes der Delme zum Betrieb der am Ufer der Delme in Delmenhorst, im Ortsteil Hasbergen, gelegenen historischen Wassermühle. Die Mühlenstauanlage besteht aus drei Wehrfeldern mit Holz-Schütztafeln und elektromechanisch automatisierten Zahnstangenantrieb.

Bei der Mühle von Hasbergen handelt sich um einen alten Mühlenstandort, dessen Geschichte mindestens bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts zurückreicht. Die erste bekannte Erwähnung stammt aus der Zeit um 1450. In den Auseinandersetzungen zwischen den Grafen von Oldenburg und dem Bistum Münster bzw. Erzstift Bremen wechselte die Herrschaft über die Mühle mehrfach. Nach Kriegszerstörungen in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts soll das Mühlengebäude mit Baumaterial der um 1533 zum Abbruch freigegebenen Klosteranlage in Hude wiedererrichtet worden sein. Erst 1855 kam es zur Aufhebung des Mühlenzwanges. Und 1926 erwirbt die damalige Delmenhorster Wasseracht die Wassermühle. Heute ist dies in dessen Rechtsnachfolge der Ochtumverband, der für die Gewässer- und Landschaftspflege, den Hochwasserschutz und die Gewässerunterhaltung von der Weser über Delmenhorst bis Bassum zuständig ist. 1950 wurde eine neue Stau- und Kraftanlage in Betrieb genommen, die die Mühle mittels einer Wasserturbine mit einer Stärke von 45 PS in Gang setzte. 1986 wurde der Mühlenbetrieb schließlich eingestellt.

Einige Jahre danach, 1991, wurde in der historischen Wassermühle von Hasbergen ein Museum eingerichtet. Arbeitsgeräte und andere Exponate dokumentieren die Geschichte der Mühle. Der Besucher kann darüber hinaus Wissenswertes zum Handwerk des Müllers sowie zur Entwicklung vom Wasserrad bis zur Turbine erfahren.

Die Hasberger Mühlenanlage spiegelt die wechselvolle Geschichte der Region bis heute wider und ist ein Zeugnis für ihre Wirtschafts- und Technikgeschichte. Die Stauanlage gehört damit zu den über 380 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.