29.01.2021 – Thüringen

Historischer Garten der Familie Brehm in Renthendorf wird neu gepflanzt

Liebhaber gestalteten den Haus- und Rosengarten

Dank ihrer treuhänderischen Gemeinschaftsstiftung Historische Gärten stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) 10.000 Euro für die Errichtung der Rosenlaube im Zentrum des Gartens und die Pflanzung der Rosen, Begleitstauden und der Obstgehölze in der Brehm-Gedenkstätte in Renthendorf zur Verfügung. Die Gedenkstätte gehört zu den über 500 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen fördern konnte.

Das Haus, in dem sich heute die Brehm-Gedenkstätte befindet, wurde nach dem Tod des Pfarrers und Ornithologen Christian Ludwig Brehm (1787-1864) auf einer Anhöhe nahe der Kirche errichtet, da seine Witwe mit den Kindern das Pfarrhaus verlassen musste. Später wohnte Alfred Edmund Brehm (1829-1884) mit seiner Familie hier. Nach einem Leben als Forschungs- und Vortragsreisender, Direktor des Zoologischen Gartens Hamburg und Initiator und Leiter des Berliner Aquariums kehrte der Autor von Brehms Tierleben zu Beginn des Jahres 1884 nach Renthendorf zurück, wo er am 11. November 1884 starb.

Die südliche Freifläche vor dem Wohnhaus gehört zur Museumsfläche der Brehm-Gedenkstätte Renthendorf. Hier soll der Haus- und Rosengarten nach historischem Vorbild neu angelegt werden. Eine Rechnung aus dem Jahre 1884 belegt, dass die Familie 83 Rosensorten im Garten anpflanzte. Es dürften sogenannte Alte Rosen gewesen sein, also historische Rosensorten, die bereits vor 1867 in Kultur waren. Sie wurden einzeln und nicht in Gruppen von drei oder mehr Pflanzen gesetzt. Die Brehms waren vermutlich Rosenkenner, die Ihre Rosen ansprechend zu präsentieren verstanden. Über die Südseite kamen die Besucher zum Haus. Der Standort ist sonnig, luftig und kaum verschattet, für Rosen also ideal. Den Garten teilten sie zudem in vier Pflanzflächen mit zentraler Rosenlaube auf.

Damit der Garten seinen ländlichen Charakter bewahrt und um zugleich die Wirkung der Rosen zu verstärken, werden unterstützend Stauden gepflanzt, die seit jeher mit blauer Blütenfarbe als Rosenbegleiter verwendet werden. Geeignet sind vor allem Rittersporn, Glockenblume, Eisenhut, Steppen-Salbei, Frauenmantel und Katzenminze. Um dem ermittelten Charakter des Nutz- und Bauerngartens weiterhin gerecht zu werden, sollen einige Obstgehölze gepflanzt werden, so Brombeeren und Himbeeren, Weinreben sollen direkt an der Hausfassade am Spalier gezogen werden. Außerdem sollen einzelne Johannisbeer- oder Stachelbeerbüsche die Randbereiche der Pflanzflächen abschließen.

Die Gemeinschaftsstiftung Historische Gärten feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen. Sie ist eine von über 250 Treuhandstiftungen in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Sie ist die einzige Stiftung in Deutschland, die sich bundesweit für den Erhalt denkmalgeschützter historischer Parks und Gärten einsetzt.

Spenden und Zustiftungen sind in jeder Höhe möglich:
DSD-Gemeinschaftsstiftung Historische Gärten
IBAN: DE37 3708 0040 0264 8180 11
BIC DRESDEFF370

Kontakt: DSD-Gemeinschaftsstiftung Historische Gärten, Heike Kühn, Schlegelstraße 1, 53113 Bonn * Email: heike.kuehn@denkmalschutz.de