15.04.2011 – Presse

Höchster Schlossterrasse bereit für Besucher

Wiederherstellung abgeschlossen

Kurzfassung: Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth und Dr. Rosemarie Wilcken, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, können am 15. April 2011 um 14.00 Uhr ein Rotes Band durchschneiden: Die Terrasse des Schlosses Höchst ist nach siebenmonatigen Bauarbeiten für Besucher zugänglich. In Anlehnung an historische Vorlagen ist der Zustand der 1930er Jahre wiedererstanden. Rasenflächen, Rosenbeete, Lavendel und Zierstauden beleben die neue Anlage des Wegekreuzes, das von einem Rondell ausgeht. Die historischen Steinbänke und neuen Holzbänke laden die Besucher des Schlosses, das 2001 von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz übernommen wurde, zum Verweilen ein. Das Alte Schloss wird unter anderem von der DenkmalAkademie genutzt, der Bildungseinrichtung der Stiftung für Architekten und Handwerker, Eigentümer und Nutzer von Denkmalen. Außerdem hat dort das Kuratorium "Alte liebenswerte Bäume in Deutschland e.V." seine Geschäftsstelle; das Neue Schloss wird von LPS Event Catering betrieben.

Langfassung: Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth und Dr. Rosemarie Wilcken, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), können am 15. April 2011 um 14.00 Uhr ein Rotes Band durchschneiden: Die neu gestaltete Terrasse des Schlosses Höchst ist nach siebenmonatigen Bauarbeiten nun für Besucher zugänglich. Die DSD, die das Schloss 2001 übernommen hatte, sieht in der Neugestaltung der Terrasse einen weiteren Schritt bei der Verbesserung des Umfeldes in der Höchster Altstadt.

Die letzte bekannte Planung der Grünanlage des alten Höchster Schlosses stammt von 1928. Zur Wiederherstellung der Anlage wurde im September 2010 erst der historische Gewölbekeller freigelegt und abgedichtet. Die alte Wegeführung mit einem Wegekreuz von insgesamt rund 1.000 Quadratmetern, das sich an einem Rondell trifft, wurde wiederhergestellt. Rosenbeete, Lavendel und Zierstauden ergänzen die vier Rasenplateaus, für die rund 1.150 Quadratmeter Rollrasen verlegt wurden. Neben den historischen vier Steinbänken und dem Steintisch im Rondell laden den Besucher zehn neue Holzbänke zum Verweilen ein. Die erhaltene Figur des Kronos, des Gottes der Zeit, entfaltet seine Wirkung neu vor einem Hintergrund aus dunklen Eiben.

Eine erste gotische Zollburg für den Standort des heutigen Höchster Schlosses ist für das 14. Jahrhundert belegt. Die Amtsleute des Mainzer Erzbistums hatten hier von 1586-1608 ihre repräsentative Residenz. Von dem 1586 im Stil der Renaissance erbauten Alten Schloss sind nur noch der Bergfried und das Torhaus erhalten. Vom ursprünglichen Palas hat den Dreißigjährigen Krieg nur der Gewölbekeller überstanden. Die repräsentative Fassade des Torhauses – dorische Säulenordnung im Erd-, ionische Säulenordnung im Obergeschoss – mit farbiger Fassung und Vergoldung lassen noch auf die einstige Pracht des Renaissanceschlosses schließen. Nach wechselvoller Geschichte erwarb 1908 Adolf von Brüning, einer der Gründer der Farbwerke Höchst, den verfallenden Gebäudekomplex vom preußischen Staat und ließ ihn wiederherstellen. An der Stelle des Alten Schlosses entstand erstmals ein öffentlich zugänglicher Park.

Nach der Fusion der Hoechst AG mit Rhône-Poulenc übernahm 2001 die DSD das Schloss. Heute hat im Alten Schloss die DenkmalAkademie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz einen ihrer Standorte, das Neue Schloss ist an einen gastronomischen Betrieb verpachtet. Im Schlosskeller finden regelmäßige Jazzveranstaltungen statt. Die Parkanlage im Burggraben und der Schlosshof sind für Besucher tagsüber geöffnet.  

Bonn, den 15. April 2011/Schi