21.01.2013 – Presse

Imbiss im einstigen Schweinestall

Beginn des Innenausbaus im Nordflügel
des Hofguts Guntershausen in Stockstadt am Rhein

Kurzfassung: Am 22. Januar 2013 beginnt um 17.00 Uhr offiziell der Innenausbau im Nordflügel des Hofguts Guntershausen in Stockstadt am Rhein. An der Grundsanierung des Gutshauses beteiligte sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) im Jahr 2010 mit 10.000 Euro. Das Hofgut Guntershausen ist eines von über 130 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank privater Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Hessen fördern konnte.

Langfassung: Nachdem die Baumaßnahmen am Nordflügel des Hofguts Guntershausen in Stockstadt am Rhein im Landkreis Groß-Gerau, in den das geplante neue Umweltbildungszentrum einziehen soll, weitgehend abgeschlossen sind, kann nunmehr der Innenausbau beginnen. Zu einer öffentlichen Auftaktveranstaltung zum offiziellen Beginn des Innenausbaus lädt Lucia Puttrich, Ministerin für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, am Dienstag, den 22. Januar 2013 um 17.00 Uhr in das historische Ensemble ein. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Thomas Raschel und der Ansprache der Staatsministerin gibt Michael Gerst, Leiter des Landesbetriebs Hessen-Forst, den Startschuss für die weiteren Baumaßnahmen. Danach folgen eine Projektpräsentation durch das Architekturbüro Kristian Kaffenberger und eine Dialogrunde mit Pressegespräch, bevor im ehemaligen Schweinestall ein Imbiss gereicht wird. Zum Abschluss besteht die Möglichkeit zu einem Rundgang in kleinen Gruppen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligte sich 2010 an der Grundsanierung des Bauwerks mit 10.000 Euro.

Das Hofgut Guntershausen steht auf dem Kühkopf, einer ursprünglich vom Rhein umgebenen Halbinsel. Im Kern geht das Gut wohl auf eine kurz vor dem Dreißigjährigen Krieg erbaute Anlage zurück, die nach mehrmaligem Besitzerwechsel 1833 in den Besitz von Alfred Maria Fortunat Graf Oberndorff aus Mannheim ging. 1888 kaufte Freiherr Cornelius Wilhelm von Heyl zu Herrnsheim das Hofgut und änderte den Namen in Hofgut Guntershausen.

Der Hof ist eine dreiflügelige Anlage mit einem aus verputztem Bruchstein errichteten, zweigeschossigen Verwalterhaus aus dem Jahr 1798 am Kopfende. Die Hauptfassade ist in fünf Achsen gegliedert. Das Gebäude ist zu betreten über eine die Mitte betonende Freitreppe. Das Portal zeichnet ein Oberlicht aus. Sandsteingewände rahmen die Hochrechteckfenster, ein hohes Walmdach deckt den Bau.

Einige Scheunen und Stallungen stammen noch aus der Zeit um 1798, rund hundert Jahre später kamen weitere Bauten hinzu, so die Scheune neben dem Herrenhaus, Kuh- und Schweinestall, das Forsthaus sowie der Nordflügel des Hofes mit der neuen Schmiede. Sein langgestreckter Wirtschaftstrakt hat unregelmäßige Fenster- und Toröffnungen, die auf seine unterschiedliche Nutzung als Stall und Scheune verweisen. Am Altrhein schließlich ließ Freiherr von Heyl eine hölzerne Badeanstalt bauen.

Das Hofgut Guntershausen, das neben seiner landschaftsprägenden Bedeutung anschaulich eine große Gutsanlage des 19. Jahrhunderts verkörpert, ist eines von über 130 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank privater Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Hessen fördern konnte.