31.08.2018 – Bayern

In Roßbach fördert die DSD das Bauernhaus Keföd 1

Eines der ältesten Blockhäuser im Landkreis

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt in diesem Jahr für die Instandsetzung der Holzbauteile am Bauernhaus Keföd 1 in Roßbach 25.000 Euro zur Verfügung. Der dazugehörige Fördervertrag erreicht die Denkmaleigentümer Gisela und Raimund Karl in diesen Tagen.

Ein Brand und ein in Teilbereichen nie ganz abgeschlossener Umbau des Bauernhauses verursachten in erster Linie die eingeschränkte Standsicherheit und den jetzigen Bauzustand des Gebäudes. In vielen Bereichen wurde auf die beim Blockbau äußerst wichtigen Holzverbindungen an Gebäudeecken und Innenwänden verzichtet oder unwirksame Ersatzlösungen versucht. Die Substanzschäden an den Blockwänden im erdberührenden Bereich sind altersbedingt. Die Holzständerkonstruktion im erneuerten Hausteil ist wegen einer undichten Außenschalung an zahlreichen Knotenpunkten angefault. Im Stall sind einige Träger des preußischen Schienengewölbes bereits gebrochen. Eine Teileinsturzgefahr ist nicht ausgeschlossen.

Das im Norden des Landkreises parallel zu einem Bach in leichter Hanglage an einer Ortsverbindungsstraße gelegene Einzelgehöft stammt dendrochronologischen Untersuchungen zufolge aus dem Jahr 1697. Es gehört zu den ältesten Blockhäusern im Landkreis Rottal-Inn. Das zweigeschossige Holzhaus war Teil eines mittleren landwirtschaftlichen Betriebs, der nach den ersten Plandarstellungen im Urkataster von 1825 aus dem heute noch erhaltenen Wohnstallhaus, einem im rechten Winkel dazu angeordneten Stadel und einem kleinen Gebäude bestand. Der Stadel wurde im 20. Jahrhundert durch einen einfachen Holzständerbau, der kleine Bau um 1960 durch einen neuzeitlichen Garagenbau ersetzt.

Das barocke Gebäude erlitt im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts einen Brandschaden. Beim Wiederaufbau wurde der geschädigte Holzblock im Bereich des Stalls und des darüber liegenden Heubodens durch einen Ziegel- und Holzständerbau ersetzt. Damals wurde auch das Dach gedreht. Erhalten blieben jedoch die bautypischen Grundrissstrukturen beider Geschosse, mit dem langgezogenen hausmittig angelegten Flez, der großen Wohnstube, der Kuchl und den verschiedenen Schlafkammern. Durch glückliche Umstände blieben im Wohnteil auch die kleinen, heute sehr seltenen Fensteröffnungen der Erbauungszeit erhalten. Die Fensterflügel entstammen mehrheitlich dem 19. Jahrhundert.

Das Bauernhaus in Roßbach ist eines von über 400 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern unterstützen konnte.