12.03.2018 – Presse , Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt fördert die DSD 2018 wenigstens 27 Denkmale

Die Badehäuser der Flussbadeanstalt am Rehsumpf in Dessau-Roßlau © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

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Wissenschaftliche Kommission empfiehlt 360 Förderprojekte bundesweit

Wenigstens 360 Denkmaleigentümer bundesweit erhalten im Lauf des Jahres 2018 Fördermittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Das ist das Ergebnis der Beratungen ihrer ehrenamtlich arbeitenden Wissenschaftlichen Kommission auf deren diesjähriger Sitzung in Bonn. Das Gremium besteht derzeit aus sieben Fachleuten aus den Bereichen Denkmalpflege und Kunstwissenschaften. Wie in jedem Jahr hängt die Zahl der geförderten DSD-Projekte am Ende von der Höhe der eingeworbenen Spenden, der tatsächlichen Erträge der treuhänderischen Stiftungen der DSD und der Zweckerträgnisse der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalstiftung ist. In den Vorjahren konnte die DSD jährlich rund 450 Denkmale unterstützen.

In Sachsen-Anhalt fördert die DSD 2018 voraussichtlich 27 Denkmale, darunter die Flussbadeanstalt am Rehsumpf in Dessau-Roßlau, eines der ältesten erhaltenen Beispiele der Badekultur aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und als bedeutende Anlage aus der Phase der Lebensreform eine wichtige Inspirationsquelle für Bauhaus und klassische Moderne. Das Bad steht aber auch für eine Epoche, in der neben der Kleingartenkultur das Freiluftbaden zur propagierten Volkskultur einer gesunden und hygienischen Lebensführung gehörte. Die Badeanstalt wurde von 1907 bis etwa 1910 vom Dessauer Schwimmklub errichtet. Die heute erhaltenen, in zwei Reihen mit der Rückfront zueinander stehenden 197 Badezellen sind über einläufige Treppenanlagen und einen den Zellen vorgelagerten Gang erreichbar. Blick- und Mittelpunkt war der einzige Ziegelputzbau, der mit Putzdekor versehen ist. Zahlreiche kleine Schmuckdetails zeichnen die Gebäude aus, dazu gehören die Fenster- und Türrahmungen, die Öffnungen der Oberlichtfenster sowie die geschnitzten Dachstreben. Zwischen 1928 und 1930 erfolgte aus Gründen des Hochwasserschutzes eine Aufständerung der Gebäude mittels einer Beton-Eisenkonstruktion.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz stellte seit ihrer Gründung 1985 bundesweit bislang rund 590 Millionen Euro für über 5.200 Denkmale zur Verfügung. Sie hat sich mit ihren rund 200.000 Förderern zur wohl größten Privatinitiative in der Denkmalpflege in Deutschland entwickelt. Eine Förderung durch die DSD ist immer auch eine Anerkennung des oft beispielhaften Bemühens der Eigentümer, Fördervereine, Kommunen und Kirchengemeinden um ihr Denkmal. Die DSD kann ihren wichtigen Beitrag zum Erhalt des kulturellen Erbes und zur Bewusstseinsbildung für die Denkmalpflege letztlich nur leisten dank des großen bürgerschaftlichen Vertrauens und der Unterstützung durch die Rentenlotterie GlücksSpirale von Lotto.

Weitere Informationen zu den Förderprojekten der DSD finden Sie hier.