26.11.2021 – Hessen

Innenrestaurierungen im Haus Schreiber in Bad Arolsen

Vermutlich eines der ältesten Häuser der Barockstadt

Haus Schreiber in Bad Arolsen besitzt städtebauliche und architektonische Bedeutung als eines der vermutlich ältesten Häuser der Barockstadt. Seine kunsthistorische Bedeutung beruht insbesondere auf der weitgehend original erhaltenen, sehr qualitätvollen Innenausstattung, besonders im Saal. Folglich stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale 50.000 Euro für Restaurierungsarbeiten im Blauen Salon und im Großen Saal zur Verfügung. Dazu gehören etwa der Rückbau geöffneter Wand- und Deckenflächen, die Erneuerung des Fußbodenaufbaus, Malerarbeiten an Wand- und Deckenflächen sowie die Restaurierung von Fußböden, Raumschale und Decken. Das nahe des Residenzschlosses stehende Schreibersche Haus gehört somit zu den über 230 Projekten, die die spendensammelnde DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Im Zusammenhang mit der Errichtung der barocken Planstadt durch Fürst Friedrich Anton Ludwig entstand 1717 auch eine repräsentative Wohnstatt für den Regierungsbeamten Otto Friedrich Schumacher. Die Pläne für das Hofbeamtenhaus hatte der Hofbaumeister Julius Ludwig Rothweil gefertigt, der auch für die Stadtgestaltung und das Schloss die Planungen erarbeitet hatte. 1788 wurde das Gebäude als fürstliches Gästehaus repräsentativ umgestaltet. In dieser Zeit wurde vermutlich auch der straßenseitige Haupteingang auf die Rückseite verlegt und zwei rechtwinkelig angebaute, zweigeschossige Seitenflügel errichtet.

Das zweigeschossige, verputzte und in Fachwerkbauweise errichtete Hauptgebäude steht traufständig zur Schlossstraße. Hochrechteckige Sprossenfenster mit Läden gliedern symmetrisch die Fassade, die ein Mittelrisalit betont. Ursprünglich war hier der Eingang durch ein zweiflügeliges Portal, das heute mit einem Fenster zugesetzt ist. Ein Dreicksgiebel schließt den Risalit ab. Ein hohes Mansarddach mit Dachhäuschen deckt den Bau. In den Innenräumen und insbesondere im Festsaal finden sich qualitätvolle Ausstattungen, etwa Wandbespannungen und Schnitzereien des Bildhauers Johann Friedrich Valentin, eines Schülers von Christian Daniel Rauch.