08.09.2022 – Tag des offenen Denkmals® , Brandenburg

Jüdischer Friedhof in Treuenbrietzen am Tag des offenen Denkmals®

Schülerinnen und Schüler der Albert Schweitzer-Grundschule in Treuenbrietzen sind zur ehemaligen jüdischen Begräbnisstätte an der Stadtmauer auf Spurensuche gegangen. * Foto: Sarah Schultz, Treuenbrietzen

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Minister interessiert sich für denkmal aktiv-Projekt

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg (MIL), wird am Tag des offenen Denkmals, am Sonntag, den 11. September 2022 um 11.00 Uhr den jüdischen Friedhof in Treuenbrietzen und das dortige Projekt der Albert Schweitzer-Grundschule besuchen. Der jüdische Friedhof in Treuenbrietzen wurde 1944 zerstört, um an seiner Stelle – auch mit den dortigen Grabsteinen – einen Bunker zu bauen. Schülerinnen und Schüler der Albert-Schweitzer-Grundschule Treuenbrietzen gingen im vergangenen Schuljahr auf Spurensuche in ihrer Stadt und erkundeten das Parkgelände, in dem einst der Friedhof lag.

Die Kinder suchten dabei Antworten auf Fragen wie: Ist der ehemalige jüdische Friedhof ein Denkmal, auch wenn dort gar keine Grabsteine stehen? Was macht den Park zu einem Gedenkort? Ist der traditionell als Rodelhang genutzte Wall an der Friedhofsmauer nach jüdischem Verständnis immer noch ein heiliger Ort? Heute können sie die Fragen beantworten und halten von 11.00 Uhr bis 12.00 Uhr und von 15.00 Uhr bis 16.00 Uhr Schülervorträge am Friedhof, um Auskunft zu geben und Hintergrundinformationen mitzuteilen. Sie stellen dabei auch neueste Erkenntnisse aus dem Projekt vor, die sie beim Schulprogramm „denkmal aktiv-Kulturerbe macht Schule“ der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) gewonnen haben und die zuvor nicht bekannt waren.

Dabei wird auch eine Informationstafel enthüllt, die künftig über den Begräbnisort informieren wird. Die Informationen, die auf der Tafel zu lesen sind, können über einen dort hinterlegten QR-Code abgerufen werden und enthalten ebenfalls alle Ergebnisse des denkmal aktiv-Projekts. In Brandenburg sind das MIL und die Arbeitsgemeinschaft Städte mit historischen Stadtkernen Partner von denkmal aktiv und unterstützen Projekte an mehreren Schulen in Brandenburg.

Die Eröffnung eines jüdischen Friedhofs in Treuenbrietzen ist für 1711 bezeugt. Angelegt wurde er an der Außenseite der Stadtmauer. Auch wenn die jüdische Gemeinschaft nie mehr als 50 Seelen in zwölf Familien zählte, so nahm sie bis zu ihrer gewaltsamen Verdrängung in der NS-Zeit am gesellschaftlichen Leben von Treuenbrietzen teil, trug zur wirtschaftlichen Entwicklung bei und war im Stadtbild präsent. Heute gehört dieser Begräbnisort zu den ältesten in der Region.

Weitere Infos unter: www.tag-des-offenen-denkmals.de/app

Der Tag des offenen Denkmals ist die größte Kulturveranstaltung Deutschlands. Seit 1993 wird sie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht, bundesweit koordiniert. Die DSD ist für das Konzept des Aktionstags verantwortlich, legt das jährliche Motto fest und stellt ein umfassendes Online-Programm sowie zahlreiche kostenlose Werbemedien zur Verfügung. Sie unterstützt die Veranstalter mit bundesweiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie einem breiten Serviceangebot. Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days. Mit diesem Tag schafft die Stiftung große Aufmerksamkeit für die Denkmalpflege in Deutschland. Vor Ort gestaltet wird der Tag von unzähligen Veranstaltern – von Denkmaleigentümern, Vereinen und Initiativen bis hin zu hauptamtlichen Denkmalpflegern –, ohne die die Durchführung des Tags des offenen Denkmals nicht möglich wäre. Der Tag des offenen Denkmals ist eine geschützte Marke der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.