12.10.2022 – Jugend , Niedersachsen , Rheinland-Pfalz

Jugendbauhütte Niedersachsen unterstützt Mobiles Team „Fluthilfe“

Mobiles Team Fluthilfe vor dem Alten Zunfthaus * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.

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Freiwilliges Soziales Jahr in der Denkmalpflege einmal anders

Von Dienstag, dem 18. Oktober 2022 bis Mittwoch, den 26. Oktober 2022 bekommt das Mobile Team Fluthilfe im Ahrtal Unterstützung von der Jugendbauhütte Lübeck der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). 25 Freiwillige und zwei Fachanleiter unterstützen dann die Arbeiten des Teams auf verschiedenen Baustellen. Geplant sind Rückbauarbeiten und erste Holzarbeiten an der ehemaligen Synagoge in Dernau und Lehmbauarbeiten am Alten Zunfthaus in Ahrweiler sowie am Haus Auf dem Teich 2 in Ahrweiler. Am Haus Entenmarkt 20 in Bad Münstereifel, an dem im vergangenen Jahr die Freiwilligen des Sozialen Jahrs in der Denkmalpflege zuerst gewirkt haben, sollen letzte ausstehende Arbeiten durchgeführt werden.

Schon im Frühjahr diesen und Herbst letzten Jahres hatten freiwillige Jugendbauhüttenteilnehmer aus ganz Deutschland den Flutopfern in Bad Münstereifel frühe Hilfe geleistet. Damals wurden Gefache mit Lehmsteinen ausgemauert, Dämmung und Putz angebracht, schadhafte Holzstellen repariert und die durch die Flut geschädigten historischen Häuser denkmalgerecht saniert. „Diese Hilfe“, sagte damals Bernd Bünger, einer der betroffenen Denkmalbesitzer, „kann man mit Geld nicht aufwiegen. Finanzielle Hilfen sind toll, aber wir standen hier vor einem Trümmerhaufen und wussten nicht, wo wir anfangen sollten. Fachleute sind nicht zu kriegen. Und dann kamen diese jungen, fröhlichen Leute, die einfach angefangen haben.“

Das „Mobile Team Fluthilfe“ ist ein wichtiges Projekt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz im Rahmen ihrer Hilfsaktivitäten im Flutgebiet. Mit einem speziellen Nothilfeprogramm konnte die Stiftung schnell und unbürokratisch als eine der ersten Hilfsorganisationen kurz nach der Flut Mittel ausreichen. Rund 2,8 Millionen Euro sind inzwischen in über 490 Maßnahmen gebunden. Allein in Rheinland-Pfalz erhielten über 120 Hilfesuchende Unterstützung. Ein psychologisch wie materiell wichtiges Zeichen für die, die vielfach noch immer auf die Auszahlung staatlicher Mittel warten müssen. „Etwas, wofür wir unseren Spendern und Stiftern sehr dankbar sind!“, betont DSD-Vorstand Dr. Steffen Skudelny.

Historische Ortschaften sind nicht nur die Heimat ihrer Bewohner, sondern als Ausflugs- und Reiseziele auch die wirtschaftliche Grundlage für ihren Fortbestand. Während vielerorts die durch die Flut geschädigten Hausbesitzer noch auf konkrete Hilfen warten müssen, freut sich die DSD, dass sie nicht nur durch ihre unbürokratische Fluthilfe finanzielle Hilfe leisten, sondern durch den Einsatz des „Mobilen Teams Fluthilfe“ einigen konkret Betroffenen bei der Restaurierung ihrer Häuser helfen kann.

Die Jugendbauhütten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Trägerschaft der Internationalen Jugendgemeinschaftsdienste e.V. (ijgd) ermöglichen Jugendlichen zwischen 16 und 26 Jahren ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) in der Denkmalpflege an unterschiedlichen Einsatzstellen zu absolvieren. In den Jahren des Bestehens der Jugendbauhütten in Deutschland erhielten weit über 5.000 junge Menschen während ihres Freiwilligen Sozialen Jahres einen theoretischen und praktischen Zugang zur Denkmalschutz-Thematik. Die DSD arbeitet dabei mit den ijgd zusammen, denen die Betriebsführung der bundesweit 16 Jugendbauhütten anvertraut ist. Insgesamt stehen jährlich deutschlandweit rund 330 Plätze zur Verfügung. Jugendliche zwischen 16 und 26 Jahren können ein Jahr lang in einer Jugendbauhütte traditionelle Handwerkstechniken erlernen, sie am Original anwenden und das Besondere, Echte und Authentische mit eigenen Händen erspüren und erfahren.

Sonderkonto und Nothilfe:
Die DSD hat zudem ein Sonderkonto
für die vom Hochwasser geschädigten Baudenkmale eingerichtet:

Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Spendenkonto Soforthilfe Hochwasserkatastrophe
IBAN DE78 3804 0007 0555 5552 00.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz besitzt das DZI-Spendensiegel und das Spendenzertifikat des Deutschen Spendenrats.