15.12.2018 – Nordrhein-Westfalen

Kaiserin Auguste Viktoria Gymnasium in Euskirchen wird gefördert

Aula wird für Kulturveranstaltungen fit gemacht

Für die restauratorischen Putz- und Malerarbeiten in der Aula des Kaiserin Auguste Viktoria-Gymnasiums überbringt bei einem Pressetermin in der Billiger Straße 2 in 53879 Euskirchen am Mittwoch, den 19. Dezember 2018 um 10.00 Uhr Wolf Werth, Ortskurator Euskirchen/Eifel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), einen symbolischen Fördervertrag über 100.000 Euro Dr. Uwe Friedl, Bürgermeister der Stadt Euskirchen. Das Euskirchener Gymnasium von 1906 ist eines von über 440 Projekten, die die Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Das Gymnasium liegt an einer der Ausfallstraßen am Rand der historischen Innenstadt. Es entstand mit neuen Wohn- und Arbeitsquartieren im frühen 20. Jahrhundert als höhere Knabenschule. Um einer Umbenennung der Schule zur Ehrung nationalsozialistischer Politiker zu entgehen, wurde das Gymnasium 1936 nach Emil Fischer benannt. Der 1852 in Euskirchen geborene Nobelpreisträger gilt als Begründer der klassischen organischen Chemie und einer der großen Naturstoffchemiker des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Nach dem Krieg erfolgten tiefgreifende Um- und Einbauten und nach dem Umzug des Gymnasiums 1970 diente das Gebäude als Sonder- und Förderschule. Derzeit ist in einem Teilbereich ein Weiterbildungskolleg untergebracht. Zukünftig soll die evangelische Paul-Gerhard-Schule einziehen.

Der Gymnasiumskomplex besteht aus Schule, Direktorenvilla und Turnhalle in Neorenaissanceformen. Das zweieinhalbgeschossige, backsteinerne Hauptgebäude gliedern Werksteingesimse, -giebel und -gewände. Die fünfteilige Schaufassade ist symmetrisch und besteht aus einem großen Mittelbau und Seitenbauten, die mit Eckrisaliten abschließen. Der Zugang erfolgt im Mittelbau durch ein hohes, mehrfach gestuftes Portal mit Uhr und Mittelfenster. Ein hoher Stufengiebel und ein dahinterliegendes mächtiges Walmdach bekrönen diesen Gebäudeteil. Die Seitenflügel werden mittig durch je ein Zwerchhaus betont. Hier gliedern Schleppgauben das Dach.

Auf der Rückseite schiebt sich die Aula, ein großer eingeschossiger Saalbau, in den Hofraum. Der Saal, in dem 700 Menschen Platz finden, hat einen abgehängten, noch vorhandenen offenen Kielbogendachstuhl mit einer teils noch erhaltenen bemalten Bretterverkleidung und Giebelflächen mit Teppichmalerei. In den 1950er Jahren wurde eine Empore eingebaut. Die Fenster sind zum Teil bleiverglast und farbig gestaltet.