25.08.2018 – Niedersachsen

Kappe der Windmühle Bertha in Ihlow wird instandgesetzt

Ortsbildprägendes Denkmal an der Mühlenstraße

Kurzfassung: Für die Instandsetzung der Kappe der Windmühle Bertha in Ihlow stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale 57.000 Euro zur Verfügung. Nun besucht am 28. August 2018 um 14.00 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort Dörte Lossin, Ortskuratorin Oldenburg der DSD, gemeinsam mit Olaf Engelhardt von Lotto Niedersachsen den Bürgermeister Johann Börgmann, um sich vor Ort die Baumaßnahme erläutern zu lassen. Die 1870 erbaute Windmühle gehört zu den über 390 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.

Langfassung: Für die Instandsetzung der Kappe der Windmühle Bertha in Ihlow stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Lotterie GlücksSpirale 57.000 Euro zur Verfügung. Nun besucht am Dienstag, den 28. August 2018 um 14.00 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort Dörte Lossin, Ortskuratorin Oldenburg der DSD, gemeinsam mit Olaf Engelhardt von Lotto Niedersachsen den Bürgermeister Johann Börgmann, um sich vor Ort die Baumaßnahme erläutern zu lassen.

Die Windmühle Bertha befindet sich südlich der Ortschaft Ihlowerfehn an der Kreisstraße auf dem Gelände eines landwirtschaftlichen Betriebs. Sie wurde 1870/71 als Pelde- und Mahlmühle erbaut. 1929 baute man eine Motoranlage ein, 1962 wurde ihr Betrieb eingestellt. Heute ist die Mühle Treffpunkt bei gesellschaftlichen Veranstaltungen.

Bei der Windmühle Bertha handelt es sich um einen sogenannten einstöckigen Galerie-Holländer mit Steert. Über einem achteckigen Rohziegelunterbau erheben sich das reetgedeckte Mühlenoberteil und darüber die ebenfalls reetgedeckte Mühlenkappe. Das Flügelsystem bestand ursprünglich aus vier Segelgatterflügeln von gut 20 Metern Durchmesser, heute weist die Mühle nur vier Stahlruten auf. Im Inneren ist Mühlentechnik aus der Erbauungszeit und aus späteren Umbauten erhalten. Das Kammrad in der Kappe, einst direkt vom Flügelsystem angetrieben, wurde bei einer Erneuerung in den 1980er Jahren zu klein dimensioniert und steckt fest.

Die Windmühle als ortsbildprägendes Denkmal auf der Deutschen Mühlenstraße ist für den kleinen Ort Ihlow wichtig und identitätsstiftend. In der Gemeinde hat sich, unterstützt vom Bürgermeister, eine Gruppe engagierter Bürger gebildet, die das Technikdenkmal erhalten und in Betrieb setzen wollen. Auch der Förderverein der nahen Klosterstätte Ihlow unterstützt das Vorhaben. Ziel ist es, die Betriebsfähigkeit wiederherzustellen, dazu ließen sich mehrere Ihlower zum Hobbymüller ausbilden. Auch der Eigentümer des Hofs, auf dem die Mühle als Bergsche Mühle errichtet wurde, ist an der Nutzung durch Ortsvereine interessiert. Zweimal jährlich finden Feste in und um die Bertha statt. Das Landesdenkmalamt begleitet die Planung der Maßnahmen, die ein mit Windmühlen erfahrenes Architekturbüro durchführt.

Das Kammrad in der Kappe wurde 1981 erneuert, allerdings zu schwach dimensioniert, sodass die Mühle schon seit längerem nicht mehr gängig ist. Um die Drehbewegung zu unterbinden mussten die Flügelgatter entfernt werden, die auch ohne eine Segelbespannung antreiben. Da die Kappe seither kaum noch bewegt wurde – von der Galerie aus kann das Flügelkreuz mit Hilfe des Steerts von Hand in den Wind gedreht werden – hat diese sich einseitig gesetzt und kann nun kaum noch gedreht werden. Daher ist die Kappe abzunehmen, um das Kammrad und die schienengeführte Rollebene der Kappe erneuern zu können. Und die Mühle soll wieder Gatterflügel bekommen, sodass sie schon von Ferne als gangbare Mühle zu erkennen ist.

Am Tag des offenen Denkmals oder am Mühlentag könnte künftig Schaumahlen stattfinden, ebenso bei den Festen der Gemeinde. Die Windmühle Berta gehört zu den über 390 Objekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte.