25.08.2018 – Niedersachsen

Kirchendach in Emden-Larrelt bald wieder dicht

Die evangelisch-reformierte Kirche in Emden-Larrelt © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz

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Es tropft in die evangelisch-reformierte Kirche in Emden-Larrelt © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz

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Es tropft bereits auf die Kanzel

Am Montag, den 27. August 2018 um 12.00 Uhr überbringen Dorothea und Dr. Klaus Platte bei einem Pressetermin vor Ort einen symbolischen Fördervertrag über 25.000 Euro für Dachdeckungsarbeiten an der Südseite der evangelisch-reformierten Kirche in Emden-Larrelt an Pastorin Claudia Kurrelvink. Der spätgotische Saalbau aus Eifeler Tuffstein weist Schäden an Dachkonstruktion und Schieferdeckung, an den Fugen des Tuffsteinmauerwerks und am Dachreiter auf. Es tropft bereits auf die Kanzel.

Das stattliche Gotteshaus befindet sich im östlichen Stadtteil Larrelt von Emden. Larrelt an der Ems war einst mit einem eigenen schiffbaren Hafen Konkurrent der größeren Hafenstadt. Die Kirche wurde in ihrer heutigen Form im Wesentlichen in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts über einem romanischen Vorgängerbau erbaut, dessen Turm aus dem 13. Jahrhundert sich erhalten hat. Der Tuffstein, aus dem die Kirche errichtet ist, wurde über den Wasserweg aus der Eifel herangeschafft. Als die Gemeinde Larrelt im 16. Jahrhundert zum reformierten Bekenntnis übertrat, wurde der Chorbereich durch eine Querwand vom Predigtraum abgetrennt. Die Orgelempore davor wurde 1619 errichtet.

Im 18. Jahrhundert wurde der Innenraum barock umgestaltet. Die Tuffsteinfassade des Kirchenschiffs bestimmt der Wechsel von großen spitzbogigen Maßwerkfenstern und Strebepfeilern aus Backsteinen. Das setzt sich auch im Chorbereich fort. Der Turm hat ein ziegelgedecktes Satteldach sowie einen kleinen Dachreiter mit Glocke. Das nur wenig niedrigere, steile Dach des Kirchenschiffs ist mindestens seit dem 18. Jahrhundert mit Schiefer gedeckt.

In dem vom Kirchenraum durch eine Orgel- und Sängerempore abgetrennten Chor sowie im folgenden Joch im Predigtraum bilden Netzgewölbe den Abschluss, während die westlichen Joche eine schlichtere flache Holztonnendecke aufweisen. Daher sind dort die oberen, spitzbogigen Teile der Fenster nicht sichtbar. Die barocke Schalldeckelkanzel von 1712 sitzt an der nördlichen Seitenwand und bildet das liturgische Zentrum der Kirche.

Die Dr. Klaus und Dorothea Platte-Stiftung ist eine von über 240 Stiftungen, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz treuhänderisch unter ihr Dach aufgenommen hat. Die auf Dauer angelegte Unterstützung der Treuhandstiftungen hat sich in Anbetracht knapper öffentlicher Kassen zu einem wichtigen Förderinstrument entwickelt, das nicht mehr aus der deutschen Denkmallandschaft wegzudenken ist.

Spenden und Zustiftungen an die treuhänderische Stiftung, die Dorf- und Kleinstadtkirchen mit einem aktiven Gemeindeleben fördert, sind in jeder Höhe möglich:
Dr. Klaus und Dorothea Platte-Stiftung
IBAN: DE40 3702 0500 0001 5324 00.