05.08.2011 – Presse

Leben für den Denkmalschutz

Professor Dr. Dr.-Ing Gottfried Kiesow wird 80

„Denkmalschutz ist der Dank der Gegenwart an die Vergangenheit und ihr Geschenk an die Zukunft“. Aus dieser Überzeugung hat Gottfried Kiesow sein Leben lang für den Denkmalschutz gearbeitet, wobei er gerne Konfuzius Erkenntnis Glauben schenkt, dass derjenige niemals arbeiten muss, dem seine Arbeit Freude macht. Noch heute ist er regelmäßig mit Förderern der von ihm gegründeten Deutschen Stiftung Denkmalschutz unterwegs, um ihnen die Denkmale einer Kulturlandschaft nahe zu bringen - und sie dafür zu begeistern. Das ist eine Art Lebenselixier des früheren hessischen Landeskonservators und langjährigen Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der am Sonntag sein 80. Lebensjahr vollendet.

Gottfried Kiesow wurde am 7. August 1931 in Altgennin/Kreis Landsberg an der Warthe geboren. Nach der Flucht aus der damaligen DDR 1951 studierte er an der Universität Göttingen Kunstgeschichte, Geschichte und Klassische Archäologie. Anschließend promovierte er über „Das Maßwerk in der deutschen Baukunst bis 1350“. Den Blick für die Details hat sich der spätere Professor seither bleibend bewahrt. Fünf seiner Bücher lehren gerade dieses Sehen. Vielen interessierten Kunstbeobachtern hat „Sehen lernen mit Professor Kiesow“ erst den Einblick in die „geheimen“ Welten der Baukunst eröffnet. Mit der Vielzahl an Publikationen, Reisen, Seminaren, politischen Initiativen und Veranstaltungen und mit seiner deutlichen und verständlichen Sprache ist Kiesow darüber hinaus zum bundesweit bekannten Anwalt der Denkmale geworden.

Nach kurzen Stationen in Hannover und Braunschweig wurde Kiesow 1966 zum Präsidenten des Landesamtes für Denkmalpflege in Hessen berufen, ein Amt, das er bis zu seiner Pensionierung innehatte. Im März 1994 wählte ihn der Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, zu deren Mitgründern er gehörte, zum Vorsitzenden. Die Arbeit der Stiftung, die seit ihrer Gründung 1985 bundesweit über 3.800 Denkmale mit mehr als 460 Millionen Euro förderte, prägte er nachhaltig. Heute begleitet er deren Arbeit als Vorsitzender des Kuratoriums. Dabei legt er weiterhin besonderen Wert auf die Vermittlung von denkmalpflegerischem Wissen und der Begeisterung für die Bewahrung des kulturellen Erbes, insbesondere an junge Menschen. „Sie müssen herangeführt werden an die Zeugnisse der Geschichte, Kunst, Technik und Natur, sie sollen Interesse dafür entwickeln und - auch Spaß und Freude am Umgang mit diesen Denkmalen haben. Sie sollen sie als Bestandteil und Bereicherung ihres Lebens erkennen“, so Kiesow.  

Bonn, den 5. August 2011/Schi