26.09.2022 – Brandenburg

Mittelflurhaus in Trebbin wird saniert

Mittelflurhaus in Trebbin * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Mittring

Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.

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Die Landschaft prägender Haustyp

An der Wiederherstellung des Erdgeschosses eines Mittelflurhauses in Märkisch Wilmersdorf beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher zweckgebundener Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale mit 20.000 Euro. Das Denkmal gehört zu den über 700 Denkmalen, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Brandenburg gefördert hat.

Das Mittelflurhaus im Kirchring 16 prägt mit seinem zum Dorfplatz gerichteten stattlichen Dreiecksgiebel das Erscheinungsbild des Ortskerns. Es wurde wahrscheinlich 1790 als Fachwerkbau errichtet. Als letztes kaum verändertes Beispiel belegt es die bis ins 18. Jahrhundert für weite Teile der Mark typische Struktur der Bebauung mit giebelständigen Häusern. Diese relativ stattlichen Häuser dürften den im Ort ansässigen freien Bauern vorbehalten gewesen sein, während Gutsarbeiter und Kossäten in kleinen, traufständigen Bauten lebten. Von den Wirtschaftsgebäuden, die auf der linken Seite und rückwärtig den Hofraum umschließen, geht das Stallgebäude auf die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts zurück. Die Scheune entstand 1925.

Zum Objekt

Beim Hauptgebäude handelt es sich um ein zum Dorfplatz stehendes Mittelflurhaus mit hohem Satteldach. Der Fachwerkbau mit Lehm-Staken-Ausfachungen und Feldsteinsockel hat ein Vollgeschoss. Erhalten sind die typischen kleinen Fensteröffnungen. Der ursprünglich als Stall genutzte rückwärtige Teil des Hauses wurde im unteren Bereich massiv erneuert. Auf eine Umbauphase geht auch die hölzerne Laube vor dem Eingang mit der alten Tür zurück. Das Mittelflurhaus begrenzt den Hofraum auf der rechten Seite. Links befinden sich ein zweigeschossiges Ziegel-Stall-Gebäude, dahinter ein Fachwerkgebäude mit Drempel und Satteldach. Den rückwärtigen Abschluss des Hofes bildet eine Scheune, ein Ziegelbau mit großen flachbogigen Toren und Satteldach.

Beim Haustyp des Märkischen Mittelflurhauses, manchmal auch als Dielenhaus bezeichnet, ist die Giebelseite, in deren Mitte sich der Eingang befindet, zur Straße bzw. zum DorfpIatz gerichtet. Der Name beruht auf der inneren Erschließung durch einen hinter dem Eingang liegenden, zur zentralen Küche führenden mittleren Flur. Ursprünglich handelte es sich bei den Mittelflurhäusern meist um Wohn-Stall-Häuser. Neben dem vorne liegenden Wohnteil befanden sich im rückwärtigen Teil die Stallungen für das "edle Vieh", Pferde und Rinder. Der Dachboden diente über dem Stall zur Bergung von Heu, im vorderen Teil als Getreidespeicher.