13.11.2017 – Hamburg

MS Stubnitz in Hamburg erhält Hilfe aus Bonn

Originalerinnerung an die 60er

Kurzfassung: Am 15. November 2017 um 11.00 Uhr überbringt Johann Behringer, Ortskurator Hamburg der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), im Beisein von Elena Blankenburg von Lotto Hamburg bei einem Pressetermin vor Ort einen symbolischen Fördervertrag über 20.000 Euro für die Außeninstandsetzung des Motorschiffs Stubnitz in Hamburg an Urs Blaser, den Geschäftsführer des Motorschiff Stubnitz e.V. Das 1964 gebaute Motorschiff ist eines von über 40 Denkmalen, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hamburg fördern konnte.

Motorschiff Stubnitz in Hamburg © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Liebeskind

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Motorschiff Stubnitz in Hamburg © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Liebeskind

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Langfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt in diesem Jahr die Außeninstandsetzungsarbeiten am Motorschiff Stubnitz, die zum Erhalt der Schiffsklasse erforderlich sind, mit 20.000 Euro. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überbringt am Mittwoch, den 15. November 2017 um 11.00 Uhr Johann Behringer, Ortskurator Hamburg der DSD, im Beisein von Elena Blankenburg von Lotto Hamburg bei einem Presse- und Fototermin am Kirchenpauerkai in Hamburg an Urs Blaser, den Geschäftsführer des Motorschiff Stubnitz e.V.

Das 1964 auf der Volkswerft Stralsund gebaute, denkmalgeschützte Motorschiff Stubnitz liegt unweit der Elbbrücken in der Hamburger HafenCity vor Anker. Das ehemalige Kühl- und Transportschiff der DDR Hochsee-Fischfangflotte hat eine Länge von 79,78 Metern und eine Breite von 13,20 Metern. Ein gemeinnütziger eingetragener Verein, der Motorschiff Stubnitz e.V., kümmert sich seit 1995 um das Schiff. Regelmäßig finden in drei ehemaligen Laderäumen Veranstaltungen statt mit Live-Musik, Ausstellungen, Performances und Installationen. 2000 wurde die reguläre Fahrterlaubnis der Stubnitz für internationale Gewässer erneuert. Seither wird das fahrbereite Schiff für Projekte in europäischen Hafenstädten eingesetzt. Das Schiff ist ein außergewöhnliches technisches Denkmal, dessen weitgehend original erhaltene Ausstattung weiterhin funktionstüchtig ist. Zusätzlich spiegelt der äußere Eindruck des Schiffes unverändert den Zustand des letzten Zeitraumes des Fischereieinsatzes wider. Damit ermöglicht das Schiff relevante Zugänge zur Geschichte der Hochseefischerei der DDR als Teil der Wirtschaftsgeschichte des gesamten Ostblocks und seines Wirtschaftsverbandes (RGW). Schließlich ist das Motorschiff das letzte erhaltene Schiff aus der ersten fließend gefertigten Serie der 80-Meter-Fischereischiffe und somit ein wichtiges Originalzeugnis für den Alltag an Bord von Fahrzeugen der zivilen Schifffahrt Ostdeutschlands.

Nahezu original erhalten sind die elektromechanische Maschinenanlage und Gleichstromtechnik sowie die Kommandobrücke mit Funk- und Kartenraum, Wohn- und Sozialbereiche – also Kammern, Kombüse, Offiziersmesse – und ein bordeigenes Hospital. Das ehemalige Verarbeitungsdeck und die Kühlladeräume blieben trotz der Demontage der Verarbeitungsanlagen als Räume weitgehend im Originalzustand erhalten. Für die heutige Nutzung als Kulturschiff wurde die Stubnitz nicht in einen Museumszustand versetzt, sondern so umgebaut, dass Veranstaltungen stattfinden können, ohne die ehemaligen Funktionen und die erhaltene Technik zu überbauen. Es handelt sich also nicht um ein „Museumsschiff", sondern um ein „ein maritimes Denkmal von erheblicher Bedeutung".

Mit der MS Stubnitz eröffnete 1965 der VEB Fischfang Sassnitz die für dieses Jahrzehnt typische Betriebsform der Flottillenfischerei auf Hering. Das Schiff fuhr mit einer Besatzung von 59 Personen. Es hatte eine Frostkapazität von bis zu 60 Tonnen am Tag und ein Kühlladeraumvolumen von 1863 Quadratmetern. Von 1984 bis 1992 war es für den VEB Fischfang Rostock im Einsatz.

Bei den aufgetretenen Schäden handelt es sich in erster Linie um Abnutzungs- und Rostschäden. Die MS Stubnitz ist eines von über 40 Denkmalen, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hamburg fördern konnte.