Langfassung: Die Errichtung der treuhänderischen Schloss Eisenbach-Stiftung in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) ist abgeschlossen. Zweck der neugegründeten DSD-Treuhandstiftung ist die dauerhafte Restaurierung, Unterhaltung und Pflege der Schlossanlage Eisenbach im hessischen Lauterbach. Die „Wartburg Oberhessens“, wie die Anlage seit der Reformation auch genannt wird, liegt drei Kilometer südlich von Lauterbach am Rand des Vogelsberggebirges im Vogelsbergkreis.
Stifter ist der Lauterbacher Unternehmer Jürgen Hanitsch, der zu seinen Beweggründen anmerkt: „Mein Erbe wird langfristig in meinem Sinn verwendet. Eine Treuhandstiftung ist die perfekte Dauer-Förderung für ein wichtiges Kulturgut unserer Heimat. Hier kann sich jeder an der Erhaltung der Zeugen unserer Geschichte beteiligen.“
Hanitsch hat seine Treuhandstiftung mit einem Anfangskapital in Höhe von 50.000 Euro ausgestattet, die testamentarisch aufgestockt werden soll. Die Schloss Eisenbach-Stiftung ist als Aufbaustiftung konzipiert, kann also Zustiftungen seitens interessierter Bürgerinnen und Bürger entgegennehmen. Die so stetig höhere Ertragssumme kommt somit wachsend dem Schloss zugute. Daneben nimmt die Treuhandstiftung auch zweckgebundene Spenden entgegen, mit denen zeitnah konkrete Restaurierungsmaßnahmen durchgeführt werden können. In beiden Fällen sind Zuwendungen an die Stiftung steuerwirksam.
Burg Eisenbach wird 1217 als Lehen der gleichnamigen Familie erstmals urkundlich erwähnt. Seit dem Aussterben der Eisenbachs kümmert sich durchgehend die Familie Riedesel um die Anlage, die sich seit 1429 Riedesel zu Eisenbach nennt. Die über eine Steinbrücke zugänglichen Bauten der Kernburg gruppieren sich um einen viereckigen Hof, der im Südwesten durch ein Tor zugänglich ist. Die auf einem Bergsporn sich über dem Lautertal erhebende Veste wurde nach einem Brand 1679 repräsentativ zum Schloss ausgebaut. Das anstelle des Palas um 1500 errichtete und später veränderte Wohngebäude ergänzt ein weiteres Gebäude aus dem Jahr 1515, das der einstigen Kemenate nachfolgte. Auf der Hofseite steht ein quadratischer Treppenturm. 1860 fügte man ein Quergebäude mit repräsentativem Saal an die mit einem Wehrgang versehene Schildmauer an. Die Fachwerkkirche aus den Jahren 1671 bis 1674 steht über einem massiven Unterbau aus dem 15. Jahrhundert. Hier haben sich neben dem Altar spätgotische Fresken aus der Vorgängerkirche erhalten. Im Westen schließt sich ein Stallgebäude an. Bemerkenswert ist die der Kernburg östlich vorgelagerte bis zu 6 Meter hohe gotische Zwingermauer mit vier Halbschalentürmen und Schlüsselloch-Schießscharten. Die das Landschaftsbild prägende Anlage zählt zu den bedeutenden mittelalterlichen Burgen Hessens.
Die Schloss Eisenbach-Stiftung ist eine von über 300 Stiftungen, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz treuhänderisch vertritt. Diese dauerhafte Unterstützung für bestimmte Zwecke oder Einzeldenkmale hat sich in Anbetracht knapper öffentlicher Kassen zu einem wichtigen Förderinstrument entwickelt, das aus der deutschen Denkmallandschaft bereits nicht mehr wegzudenken ist. Die Treuhandstiftungen sind ein eindrucksvolles Zeichen für bürgerschaftliches Engagement. Die DSD fördert das Stiftungskonzept mit einem eigens eingerichteten Stifter-Service.
Zustiftungen und Spenden in jeder Höhe erbeten unter
DSD Schloss Eisenbach-Stiftung
IBAN DE63 3702 0500 0001 7999 00