Gefördert wurden 2015 die äußeren Fenster. Bei der Restaurierung griff man auf traditionelle und innovative Techniken zurück, um neben der Erhaltung des Bestandes zugleich das Raumklima zu verbessern. Nach Abschluss der Restaurierung wird die Außenhülle des Hauses erstmals nach einem Vierteljahrhundert wieder wetterfest geschlossen sein.
Das giebelständige Bürgerhaus wurde 1504 an der Stelle eines zweihundert Jahre zuvor gebauten Stadthofes errichtet. Dessen gotische Brandmauern haben überdauert. Ebenso ist die spätgotische Eichenkonstruktion mit Hausbaum in der hohen Diele und Dachwerk über dem Bodengeschoss in seltener Vollständigkeit erhalten.
Das Haus bewohnten lange Zeit Schiffer, die recht vermögend waren und ihren Wohlstand in der Ausstattung ihrer Häuser demonstrierten. Dazu gehörten in Lübeck Fußböden aus Kalkstein, bemalte Bretterwände und -decken sowie eine reiche Durchfensterung der Fassaden und Innenwände. In der Engelsgrube 74 sind noch Fensterpfosten von 1642, Fensterzargen der 1720er und 1740er Jahre und Flügel aus der Biedermeierzeit erhalten.
Das Gebäude war über 90 Jahre lang nicht mehr bewohnt, als die engagierten Eigentümer das Haus vor wenigen Jahren erwarben. Das als Lager völlig abgewirtschaftete Haus war statisch desolat und so verbaut, dass ein Abbruch empfohlen wurde. Seither hat der Eigentümer, ein Bauforscher, die Zeitschichten der Bau- und Ausstattungsteile detailliert aufgearbeitet.
Das Lübecker Schifferhaus mit seiner musealen Qualität bezüglich der Anschaulichkeit früheren Wohnens und Wirtschaftens ist eines von über 170 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.