Die Gebäude Finkenherd 1 und 2 sind im Besitz der Stadt Quedlinburg und touristischer Anziehungspunkt. Als Fachwerkgebäude in der „Insellage“ zwischen zwei Straßenzügen sind sie Zeitzeugen für die Entwicklung frühmittelalterlicher Besiedelung dieses Gebietes.
Die Gebäude sind stark sanierungsbedürftig. Insbesondere die baukonstruktive Sanierung der tragenden Fachwerkfassade sowie die Beseitigung der Holzschutzmittelbelastung ist dringend vorzunehmen. Desweiteren muss die Dach-, Fassaden- und Fenstersanierung erfolgen.
Die geschätzten Sanierungskosten belaufen sich auf 286.000 Euro. Nur dank der finanziellen Unterstützung durch das Land Sachsen-Anhalt, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt ist eine Realisierung dieses umfangreichen Bauvorhabens möglich.
Beide Häuser sind im Inneren durch eine Tür miteinander verbunden und eigentlich nur im Verbund optimal nutzbar. Nach der geplanten Sanierung sollen die Gebäude durch den Verein q-Artus als Galerie sowie für weitere Aktivitäten, wie etwa den „Lebendigen“ Adventskalender genutzt werden.
Die Altstadt Quedlinburgs, aufgenommen in die von der UNESCO geführten "Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit", bildet innerhalb der mittelalterlichen Stadtbefestigung eines der größten Flächendenkmäler Deutschlands. An den 2.119 Häusern sind historische Baudetails aus der Zeit des 14. bis 19. Jahrhunderts in einer Größenordnung erhalten, wie sonst nirgends in Deutschland. Besonders schmuckreich sind die Häuser der niedersächsischen Fachwerkarchitektur. Von der Vielzahl der erhaltenen Fachwerkhäuser stehen nicht weniger als etwa 1.500 unter Denkmalschutz. Die Stadt Quedlinburg erhielt von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz im Rahmen des Fachwerkhäuserprogramms in den Jahren 1992 bis 2012 Fördergelder in Höhe von insgesamt über 6,8 Millionen Euro. Mit den Mitteln entlastet die DSD die Stadt Quedlinburg, um Fördergelder von Bund und Land zu erhalten. Bei den Bauten Finkenherd 1 und 2 handelt es sich um Geschossbauten des 16. Jahrhunderts. Die Nummer 1 mit Dachüberstand und Bügen geht auf die Zeit um 1500 zurück, das Gebäude Nummer 2 entstand 1540. Die Bügen des niedrigen spätgotischen Baus sind zum Teil mit Rosetten verziert. An den Gebäuden unmittelbar an der "Touristenmeile" zum Schlossberg soll der Sage nach Heinrich die Königswürde angetragen worden sein.