Im Zuge der Ansiedlung von Hugenotten in der Uckermark entstand auf einem wüsten Kossätenhof vermutlich um 1762 das heute sogenannte Hugenottenhaus in Hammelspring. Das Gebäude ist Teil einer Hofstelle mit wahrscheinlich später errichteten Nebengebäuden und in großen Teilen völlig unverbaut in seiner Originalsubstanz erhalten. Es handelt sich nachweislich um das letzte noch original existierende nichtsakrale Sachzeugnis für die Hugenottengeschichte in der südwestlichen Uckermark. Noch bis Ende der 1960er Jahre war das Haus bewohnt.
Zum Objekt:
Es handelt sich um ein anderthalbgeschossiges traufständiges Fachwerkhaus mit Stroh-Lehm-Gefachen, mit Satteldach und verbretterten Giebeln. Der Erdgeschossgrundriss entspricht dem Typ des mitteldeutschen Ernhauses mit einem mittig liegenden Flur, der durch die schwarze Küche unterbrochen wird. Seitlich nach vorn liegen zwei unterschiedlich große Stuben und nach hinten zwei Kammern, von denen hier die östliche noch einmal geteilt wurde. Beim Obergeschoss handelt es sich offensichtlich um ein Speichergeschoss. Es besitzt zwischen den Deckenbalken nur eine Kopfhöhe von knapp zwei Metern und gliedert sich in zwei große Räume östlich und westlich des Rauchschlots der schwarzen Küche sowie einen kleinen Raum im südlichen Bereich.
Die Nutzungsidee ist überzeugend: man will hier aufgrund des großen Maßes der überkommenen originalen Struktur und Substanz beispielhaft die Hugenottische Einwanderungsgeschichte in der Uckermark in einem kleinen Museum im Obergeschoss zeigen. Im unteren Bereich sollen Vereine eine Arbeits- und Begegnungsmöglichkeit erhalten.