28.11.2022 – Bayern

Restaurierungen auf dem Stadtfriedhof in Ansbach gehen voran

Grufthäuser auf dem Stadtfriedhof in Ansbach * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.

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Hoher Denkmalwert des Grufthäuserkranzes

Für die modellhafte Instandsetzung der Grufthäuser 152 bis 160 im nördlichen Friedhofsbereich auf der Ostseite des Stadtfriedhofs Heilig-Kreuz in Ansbach stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher zweckgebundener Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 40.000 Euro bereit. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Donnerstag, den 1. Dezember 2022 um 14.00 Uhr Michael Knappe vom Ortskuratorium Fränkische Stadtbaumeister der DSD im Beisein von Friedrich Müller von Lotto Bayern an Dekan Dr. Matthias Büttner. Das Denkmal ist eines von über 530 Objekten, die die DSD dank ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte. Die Geschlossenheit des Grufthäuserkranzes entlang der Friedhofsmauer verleiht der Friedhofsanlage einen hohen Denkmalwert.

Zum Objekt:

Der Friedhof Heilig-Kreuz wurde zu Beginn des 17. Jahrhunderts eingerichtet. Nach einer Vielzahl von Vergrößerungen des Areals zerfällt der heutige Friedhof in drei große Teile: ein älterer unterer Teil, ein südlicher oberer Teil mit dem Leichenhaus und ein westlicher Nebenfriedhof. Der einzigartige Reiz dieses Friedhofes besteht in dem Kranz der alten Grüfte, die ab 1776 entstanden. Sie geben dem unteren Friedhofsteil einen harmonischen Abschluss.

Insgesamt sind 171 Grufthäuser vorhanden, einige wurden im Zweiten Weltkrieg durch Bomben beschädigt. Die zu bearbeitenden Grufthäuser stammen überwiegend aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Bei den geschlossenen Grabstätten handelt es sich um umbaute Räume mit vier geschlossenen Seiten, Decke und Fußboden. Die Innen- und vermutlich auch rückseitigen Außenwände sind aus Ziegeln hergestellt. Vereinzelt findet sich Bruchsteinmauerwerk im Sockelbereich. Die Eingangsfassaden sind vorzugsweise aus bearbeiteten Sandsteinen gefertigt. Die Dächer sind, bis auf wenige Ausnahmen, mit Biberschwanzziegeln gedeckt. Die Traufen sind meist durch profilierte Hölzer ausgebildet. Der Eingang in die Gruft ist nach Ost, Nord oder West ausgerichtet und überwiegend mit einem Gitter oder einer Gittertür verschlossen. Darunter sind einige sehr alte und sehr reich ornamentierte Gitter, die in die Zeit des Rokoko einzuordnen sind. Die Wandflächen sind glatt verputzt und monochrom gestrichen. In Grufthaus Nr. 160 werden außer Inschriftenplatten fünf barocke Gruftdeckel aufbewahrt.