24.09.2020 – Bayern

Roter und Gelber Bau von Schloss Sommerhausen wird gefördert

Die historischen Fenster lassen sich meist gut aufarbeiten

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt dank zweckgebundener Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale für die Instandsetzung von Türen und Fenstergitter am Roten Bau von Schloss Sommerhausen, dem Haupthaus, sowie der Instandsetzung von Fenster und Türen am Gelber Bau genannten Nebengebäude 50.000 Euro zur Verfügung. Der unterfränkische Stammsitz der Adelsfamilie von Limpurg-Rechteren gehört zu den über 420 Objekten, die die private DSD dank Spenden, Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

Das jetzige Herrenhaus wurde zwischen 1546 und 1575 erbaut, doch stammt der älteste Teil des Schlosses aus dem 15. Jahrhundert. Zum weiteren Ensemble aus der Mitte des 16. Jahrhunderts gehört eine ummauerte Gruppe von Bauten. Das größere Haupthaus, der Rote Bau, liegt mit der westlichen Giebelseite an der Hauptstraße. Ihm schließt sich nach Osten hin ein teilweise älterer, zweiflügeliger Trakt an, der Gelber Bau genannt wird. Beide sind durch einen gedeckten Fachwerkgang in der Höhe des ersten Geschosses verbunden. Die südlich von den Hauptgebäuden liegende Hofanlage, die von einem zweigeschossigen verputzten Satteldachbau mit Sockelgeschoss und Fachwerkobergeschoss des 18. Jahrhunderts begrenzt wird, der ehemaligen Kanzlei, ist gegen die Straße durch die hohe Bruchsteinmauer abgeschlossen.

Das Ortsbild von Sommerhausen beherrscht die imposante Silhouette des Roten dreigeschossigen Westbaus mit dem dreistöckigen Treppengiebel, dessen westlicher mit fialenartigen Aufsätzen bekrönt ist. Die Geschosse verbindet eine Wendeltreppe, die in einem Schneckenturm vor der Südseite liegt. Der südliche Trakt des Gelben Baus zeichnet ein vorgekragtes Fachwerkobergeschoss aus. Der Zugang erfolgt vom Hof aus durch einen rechteckigen Treppenturm auf einer vierarmigen Holztreppe mit Podesten, die um eine hohle, aus vier Pfosten gebildete Spindel verläuft.

Die historischen Fenster sind noch gut im Bestand erhalten, so dass ein Großteil aufgearbeitet werden kann. Das erste und zweite Obergeschoss mit eindrucksvollem Fensterbestand werden künftig wohngenutzt und dafür ein Teil der Fenster zu Kastenfenstern ausgebaut. Ein Außenaufzug, der eine solche Wohnnutzung ermöglicht, wird verdeckt hinter dem Übergang vom Roten zum Gelben Bau errichtet, so dass er das Gesamterscheinungsbild nicht beeinträchtigt.