28.03.2024 – Sachsen

Sachsen kann 2024 mit 12 DSD-Förderverträgen rechnen

Die ehrenamtliche Wissenschaftliche Kommission empfiehlt bundesweit 351 Förderprojekte

In Sachsen will die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr wenigstens 12 Denkmale fördern, darunter das Wasserschloss Oberau in Niederau, das zu den ältesten, noch erhaltenen Schlössern dieser Bauart in Deutschland gehört. Schloss Oberau, eine zweiflüglige Anlage mit einem runden Treppenturm im inneren Winkel, geht im Kern auf eine wehrhafte mittelalterliche Wasserburganlage zurück. Der Wehrturm steht seit 1274 an seinem Ort. Im 16. Jahrhundert wurde die Anlage ausgebaut und erweitert, das Renaissanceschloss entstand von 1550 bis 1594. Nach der Enteignung 1945 wurden Wohnungen in das Schloss eingebaut. Grundsätzlich prägen das Erdgeschoss die zahlreichen kleineren Räumlichkeiten und Flächen, wohingegen das Obergeschoss über mehrere sehr große Räume verfügt. Ein Kreuzgewölbe im Erdgeschoss stützt sich zweiseitig gegen die Außenwände der Nordwest-Ecke des Gebäudes und ist Hauptgrund für die Auswölbung der Wände und Risse. Gleichzeitig wurde in den vergangenen 32 Jahren ein Absenken des Gewölbescheitels um rund 50 Millimeter gemessen.

Das Wasserschloss Oberau in Niederau gehört zu den ältesten, noch erhaltenen Schlössern dieser Bauart in Deutschland * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Kral

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Mit Abschluss der Tagung der ehrenamtlich wirkenden Wissenschaftlichen Kommission der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) können sich 351 Denkmaleigentümer im ganzen Land auf Fördermittel der DSD für ihr geplantes Bauvorhaben freuen. Fünf Fachleute aus den Bereichen Denkmalpflege und Kunstwissenschaften berieten den DSD-Vorstand bei der Auswahl der Förderprojekte. Auch diesmal möchte die Denkmalschutzstiftung wie in den Vorjahren durchaus weitere Denkmale unterstützen. Das hängt freilich von der Höhe der bis zum Jahresende eingeworbenen Spenden ab sowie den Erträgen der treuhänderischen Stiftungen in der DSD und den Zweckerträgnissen der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalschutzstiftung ist. Mit dem Versand der positiven Zusagen beginnt offiziell das Förderjahr 2024 der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz leistet ihren wichtigen Beitrag zum Erhalt des kulturellen Erbes und zur Bewusstseinsbildung für die Bedeutsamkeit der Denkmalpflege nur dank eines großen bürgerschaftlichen Vertrauens sowie der Unterstützung ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Rentenlotterie GlücksSpirale von Lotto. Die Förderung durch die DSD versteht sich immer auch als Anerkennung des oft beispielhaften Einsatzes der Eigentümer, Fördervereine, Kommunen und Kirchengemeinden für ihr Denkmal. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz konnte seit ihrer Gründung 1985 bundesweit rund 750 Millionen Euro für über 6.700 Denkmale zur Verfügung stellen. Mit rund 200.000 Förderern hat sie sich zur wohl größten Privatinitiative für die Denkmalpflege in Deutschland entwickelt.

Weitere Informationen zu den Förderprojekten der DSD finden Sie hier.