24.01.2023 – Bayern

Sanierung auf Burg Rothenfels

Rittersaal und Burgkapelle als Raumkunstwerke

Am Ostpalas der Burg Rothenfels in Bergrothenfels und am dortigen Ost- und Südturm sind Dachdecker- und Dachklempnerarbeiten fällig. Außerdem wird im Rahmen der Sanierung eine bauhistorische Untersuchung und Dokumentation der Außenfassaden des Ostturms durchgeführt. An diesen Arbeiten beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit 108.000 Euro. Den entsprechenden symbolischen Fördervertrag übergibt bei einem Pressetermin vor Ort am Freitag, den 27. Januar 2023 um 14.00 Uhr Reinhold Schöpf, Ortskurator Fränkische Stadtbaumeister der DSD, an die Vorsitzende der Vereinigung der Freunde von Burg Rothenfels, Claudia Hamelbeck. Möglich wurde die Förderung dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale. Das Denkmal ist eines von über 560 Objekten, die die DSD dank ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

Die noch gut erhaltene unterfränkische Höhenburg mit dem gewaltigen Bergfried hoch über dem Main geht auf die Staufer zurück und ist somit gut 850 Jahre alt. Über die Grenzen hinaus bekannt wurde die Burg durch das Wirken des Theologen Romano Guardini (1885-1968), der von 1927 bis 1939 Burgleiter war. Die Kapelle der Burg wurde unter Guardinis Führung zum Herz der Liturgischen Bewegung. Inspiriert vom Dessauer Bauhaus und der Studienzeit unter dem Baumeister Hans Poelzig in Berlin, gestaltete der Architekt Rudolf Schwarz zu dieser Zeit die Innenräume wie auch viele der Einrichtungsgegenstände. Träger der Burg ist heute die „Vereinigung der Freunde von Burg Rothenfels“, die Mitglied im Bayerischen Volkshochschulverband ist. Sowohl die Räume der Innenburg als auch die der vorgelagerten Außenburg wurden in den vergangenen Jahrzehnten grundlegend erneuert und modernisiert.

Zum Objekt

Die weitläufige Burg, die sich auf einem Bergrücken oberhalb des Maintals erstreckt, besteht aus der Außenburg und der Hauptburg. Die vom Burgfried beherrschte Hauptburg umfasst eine Ringmauer. West- und Südflügel sowie der Ostpalas stammen aus dem frühen 16. Jahrhundert. Den Ostpalas rahmen zwei Türme, der Süd- und der Ostturm, die beide in das frühe 12. Jahrhundert zurückreichen, jedoch wie der Ostpalas um 1500-1525 umgebaut wurden. Aus statisch-konstruktiven Gründen ist die Sanierung des Ostpalas mit den beiden Türmen notwendig. Der Ostpalas birgt den Rittersaal und die Burgkapelle. Beide Räume wurden in der Zusammenarbeit zwischen dem Architekten Rudolf Schwarz und dem Theologen Romano Guardini als richtungsweisende Raumkunstwerke gestaltet.