14.12.2020 – Hessen

Schloss Nesselröden in Herleshausen

Schloss Nesselröden in Herleshausen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schroeder

Download

Schloss Nesselröden in Herleshausen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schroeder

Download

Jetzt wird die Ostfassade wieder hergerichtet

An der Instandsetzung der Ostfassade von Schloss Nesselröden in Herleshausen beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale mit 45.000 Euro. Die Ostfassade ist insbesondere im Bereich der Giebel und Fenstereinfassungen schadhaft. Schloss Nesselröden gehört seit 2018 zu den über 210 Projekten, die die private spendensammelnde DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Nesselröden liegt nahe der hessisch-thüringischen Landesgrenze. Das von einem Park und einer Gutsanlage umgebene Schloss wurde zwischen 1592 und 1594 von der Familie Treusch von Buttlar erbaut. Ursprünglich bestand die Anlage aus einem Vierkanthof und dem Herrenhaus. Die Landgrafen von Hessen-Philippsthal-Barchfeld bauten das Innere, nachdem sie das Schloss im 19. Jahrhundert übernommen hatten, zum Wohnhaus für die Angestellten der Domäne um. 1980 erwarben die heutigen Eigentümer den Besitz.

Schloss Nesselröden ist eine für einen herrschaftlichen Landsitz des ausgehenden 16. Jahrhunderts beispielhafte Anlage. Der dreigeschossige Schlossbau auf rechteckigem Grundriss ist steinsichtig. An den Giebelseiten prägen geschwungene Renaissancegiebel den von einem hohen Satteldach gedeckten Bau. Die Mittelachse dominiert auf der Hofseite ein achteckiger, steinerner Treppenturm, durch den das Gebäude betreten werden kann. Zwei hohe Renaissancegiebel mit horizontalen Gesimsen, Voluten, Roll- und Beschlagwerk flankieren den Turm.

Durch das Eingangsportal gelangt man in eine hohe, zentrale Halle, die vom rückwärtigen Gebäudeteil durch eine wohl im 19. Jahrhundert eingezogene Wand abgetrennt ist. Die Innenräume gruppieren sich symmetrisch entlang einer Mittelachse. In den beiden Obergeschossen befindet sich je ein zentraler großer Saal, wobei der im ersten Geschoss noch die aus der Erbauungszeit stammende Stuckdecke besitzt. Von der ursprünglichen Ausstattung sind in den Sälen noch Kamine vorhanden. Die sandsteinernen Türeinfassungen schmücken Kannelierungen, Diamantquader und Kreisornamente. Um 1930 wurden Instandsetzungen, Erneuerungen und Überarbeitungen gemacht.