23.01.2023 – Niedersachsen

Schloss Oelber am weißen Wege

Kalkspuren markierten den Transportweg zum historischen Kalkabfuhrwerk

Im Rahmen der Dachsanierung von Schloss Oelber am weißen Wege in Baddeckenstedt stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 35.000 für die Schieferdeckung des Daches zur Verfügung. Den symbolischen Fördervertrag überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Donnerstag, den 26. Januar 2023 um 12.00 Uhr Walter Dröge, Ortskurator Braunschweig der DSD, im Beisein von Asmus Weber von Lotto Niedersachsen und Architekt Jens Kalkmann an Helena Freifrau und Egbert Freiherr von Cramm. Das Schloss gehört zu den über 490 Denkmalen, die die DSD aus privaten Spenden, ihrer Treuhandhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen unterstützen konnte.

Schloss Oelber am weißen Wege befindet sich am nördlichen Ortsausgang des Stadtteils Oelber am weißen Wege der Kleinstadt Baddeckenstedt. Erstmals erwähnt wurde das Schloss im Jahr 1226. Der "weiße Weg" erinnert an das historische Kalkabfuhrwerk, auf dessen Transportstraße weiße Kalkspuren den Weg markierten. Seit dem Mittelalter ist das Schloss in Besitz der Familie von Cramm, deren berühmtester Sohn vielleicht doch der in den 1930er Jahren erfolgreiche Tennisspieler Gottfried von Cramm ist.

Zum Projekt:

Im Kern geht das Schloss auf eine Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert zurück. 1580 fanden Umbauten statt, die das heutige Erscheinungsbild des Bauwerks prägen. Weitere Umbauten wurden im 19. Jahrhundert durchgeführt, etwa die Erhöhung des Turms.

Schloss Oelber am weißen Wege steht auf kreisrunden Grundriss. Die Hauptfassaden sind im Renaissancestil gestaltet und weisen rötliche Gliederungselemente wie Fensterfaschen und Balkonbalustraden auf, die mit dem weißen Putz kontrastieren. Ein in Renaissanceformen gerahmtes Rundbogenportal erlaubt den Zugang zum Hof. Die dreistöckigen Abschnitte des Burgrunds sind massiv gemauert, zwei zweistöckige Abschnitte wurden jedoch in Fachwerkbauweise errichtet. Hofseitig ist ein hoher Rundturm mit Konsolfries und Kegeldach angefügt, der die Schieferdächer überragt.