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Silberne Halbkugel für Dr. Kamilla Bühring und den Pfarrhof in Möckern

Pfarrhof in Möckern * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Mertesacker

Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.

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Höchster nationaler Denkmalschutzpreis für ein außergewöhnliches Denkmal und seine Hüterin

Mit der Silbernen Halbkugel des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz wird seit 1979 das überdurchschnittliche, ehrenamtliche Engagement Einzelner oder von Personengruppen für die Denkmalpflege und Archäologie gewürdigt. Am Montag, den 6. November 2023 wird in Erfurt auch Dr. Kamilla Bühring „für ihren außerordentlich hohen persönlichen Einsatz“ um den Alten Pfarrhof in Möckern mit der Silbernen Halbkugel ausgezeichnet. „Es ist ihr dabei nicht nur gelungen, das auf das Jahr 1666 datierte Pfarrhaus mit seiner nahezu vollständig erhaltenen, authentischen Ausstattung – als seltenes Zeugnis ländlich-hauswirtschaftlicher Nutzung in Sachsen-Anhalt – wieder in einen baulich guten Zustand zu versetzen“, wie es in der Begründung der Jury heißt, „sondern auch die Nebengebäude und den Pfarrgarten liebevoll herzurichten“.

Die sogenannte Alte Pfarre, der ehemalige Pfarrhof, grenzt südöstlich der Kirche an den Schlosspark mitten im Zentrum von Möckern. Er besteht aus Pfarrhaus, Schweinestall und Scheune. Das „auf das Jahr 1666 datierte Pfarrhaus mit seiner nahezu vollständig erhaltenen, authentischen Ausstattung – als seltenes Zeugnis ländlich-hauswirtschaftlicher Nutzung in Sachsen-Anhalt – wieder in einen baulich guten Zustand zu versetzen“ und „auch die Nebengebäude und den Pfarrgarten liebevoll herzurichten“, ist das große Verdienst Bührings. So ist an der Ostseite des Baus in einem kleinen Anbau ein ansonsten nur noch sehr selten zu findender Doppel-Abort – jeweils für Erwachsene und Kinder – erhalten. An der Südseite wurde um 1900 ein Gartenpavillon angesetzt. Die Nebengebäude wurden ebenfalls in Fachwerk und mit Ziegelausfachungen errichtet. Die Anlage umgibt eine Feldsteinmauer, die teilweise die ehemalige Stadtmauer ist.

Der dieses Jahr zum zweiten Mal vergebene Vermittlungspreis geht an Die Betonisten aus Rheinland-Pfalz „für Ihren engagierten Einsatz zur Rettung von Bauten der Nachkriegsarchitektur in Mainz“, so die Begründung. „Indem sie die Öffentlichkeit für die Qualitäten und Konzepte einer baukulturell und denkmalpflegerisch bedeutenden Epoche sensibilisieren, zum Handeln motivieren und die Debatten mit ihren erfrischenden Vermittlungskonzepten bereichern“, haben sie sich einen Namen gemacht. Mit der Gründung des Vereins „Freunde des Mainzer Rathauses“ haben sie „nicht nur dessen Abriss verhindert, sondern sich auch in der Stadtgesellschaft große Anerkennung erarbeitet. Seit 2019 firmieren sie als „Die Betonisten“, erweitern ihren Fokus auf weitere Bauten der Mainzer Nachkriegsmoderne, verhindern Abrisse und suchen für diese unter Beteiligung der Stadtgesellschaft neue Nutzungen“.
Beide Denkmale – Alte Pfarre und Mainzer Rathaus – sind auch Förderprojekte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.