11.12.2023 – Hessen

St. Leonhard in Frankfurt am Main

Wichtiger mittelalterlicher Kirchenbau mit einer hohen kunsthistorischen Bedeutung

An der Sanierung der Hängegewölbe – wozu die statische Ertüchtigung und die Sandsteinrestaurierung gehören – in der St. Leonhardkirche in Frankfurt am Main beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale mit 142.275 Euro. Den symbolischen Fördervertrag überbringt Gabriele Gillner, Ortskuratorin Frankfurt der DSD, bei einem Pressetermin vor Ort am Mittwoch, den 13. Dezember 2023 um 14.00 Uhr im Beisein von Andreas Marx von Lotto Hessen an Dombaumeisterin Dr. Julia Lienemeyer. Die Kirche gehört zu den über 250 Projekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

Zum Objekt:

Kaiser Friedrich II. stiftete 1219 eine Kapelle St. Maria und Georg in Frankfurt am Main, die ab 1317 als Kollegiatstiftskirche diente. Mit dem Erwerb der Reliquien des Heiligen Leonhard wechselte 1323 das Patrozinium. Von der spätromanischen flachgedeckten Basilika mit ihrem quadratischen Chor und zwei runden Osttürmen über den Seitenapsiden ist der untere Teil des Westgiebels mit der Lisenengliederung erhalten. Auch die schlanken dreistöckigen, ab dem zweiten Obergeschoss achteckigen Osttürme mit verputzten, spitzbogigen Steinkuppeln sind weiterhin vorhanden. Ab 1425 wurde der Chor mit 3/4-Schluss neu gebaut. Große Maßwerkfenster mit Querfries in halber Höhe, Sternengewölbe mit Wappenschlusssteinen und originale Bemalung zeichnen den Chor aus. Um 1455 erfolgte nördlich des Chores der Anbau einer Kapelle mit zentralem achtseitigem Rippengewölbe.

Zwischen 1500 und 1520 wurde das Langhaus zu einer breitgelagerten fünfschiffigen Halle mit Emporen und außen angegliederten Schiffen umgebaut. Bis 1518 baute man das Mittelschiff um, indem man die drei östlichen romanischen durch zwei spätgotische Joche ersetzte. Eine hohe Empore mit Maßwerkbrüstung wurde im Westen eingefügt. Das südliche Seitenschiff mit stark eingezogenen Strebepfeilern baute man bis 1520 an. An die Außenschiffe schließen sich östlich je ein Nebenchor an. An der Nordostecke befindet sich seit dem 16. Jahrhundert eine runde Kapelle. Im Chor haben sich Wandmalereien aus dem Jahr 1536 erhalten, sie stellen das Glaubensbekenntnis in Form der aus einem Baum herauswachsenden Apostel dar. Über dem Chorbogen befindet sich ein Jüngstes Gericht. In den Chorfenstern sind große Reste von Glasmalerien aus dem 15. Jahrhundert erhalten. Altäre von 1480 und um 1500 ergänzen die hohe kunsthistorische Bedeutung dieses wichtigen mittelalterlichen Kirchenbaus.