30.06.2016 – Presse , Hessen

Startschuss für die Spendenkampagne zur Rettung des Sodenia-Quellentempels in Bad Soden

Konzertierter Einsatz für ein kleines Denkmal

Kurzfassung: Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) macht sich gemeinsam mit Partnern für die Gesamtsanierung des Sodenia-Quellentempels in Bad Soden am Taunus stark. Am 30. Juni 2016 um 10.30 Uhr laden die Stadt Bad Soden, der Verein "Wir für Bad Soden" und die DSD gemeinsam mit ihrer treuhänderischen Henning und Antje Kampf-Stiftung die Presse zur Vorstellung eines Kooperationsprojekts und zum Start einer Spendenkampagne für das gefährdete Denkmal ein. Als Gesprächspartner stehen unter anderen Bürgermeister Norbert Altenkamp, Günter Aigner, Vorsitzender des Vereins "Wir für Bad Soden", die Stifter Henning und Antje Kampf sowie Nadine Smukal von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zur Verfügung.

Langfassung: Der Sodenia-Quellentempel im Herzen von Bad Soden am Taunus braucht dringend Hilfe. Holzschäden sind am Gerüst und der Dachkonstruktion entstanden und gefährden die Standsicherheit des Gebäudes akut. Natursteinschäden und Schäden an den Metallelementen im Bereich der Quellenstube müssen dringend behoben werden. Zuletzt bedarf das wertvolle Kleinod auch eines neuen Anstrichs.

Am Donnerstag, den 30. Juni 2016 um 10.30 Uhr laden die Stadt Bad Soden, der Verein "Wir für Bad Soden" und die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) gemeinsam mit ihrer treuhänderischen Henning und Antje Kampf-Stiftung die Medien zur Vorstellung eines Kooperationsprojekts und zum Start einer Spendenkampagne für das renovierungsbedürftige Denkmal ein. Der Pressetermin findet im Konferenzraum des Dienstgebäudes der Stadt Bad Soden, Königsteiner Straße 77 in 65812 Bad Soden statt.

Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Norbert Altenkamp stellen Nadine Smukal, stellvertretende Leiterin Fördererservice, Günter Aigner, der Vorsitzende des Vereins "Wir für Bad Soden", und die Stifter der Treuhandstiftung Henning und Antje Kampf ihr gemeinsames Kooperations-Engagement vor. Sie erläutern den Bedarf des Baudenkmals, die angedachten Maßnahmen zu seiner Rettung sowie die zugrunde liegenden denkmalpflegerischen Verfahren und schließlich die Notwendigkeit der am Samstag beginnenden Spendenkampagne.

Der offizielle Auftakt zur Spendenaktion für den Sodenia-Quellentempel findet am Samstag, den 2. Juli 2016 ab 14.30 Uhr im Anschluss an die Konzertreihe Jazz im Quellenpark am Quellentempel mit Gesprächs- und Informationsmöglichkeiten statt.

Bad Soden ist reich an Heilquellen, die schon zu römischer Zeit genutzt wurden. Seit 1701 gab es einen offiziellen Kurbetrieb. 1722 entstand das erste Kur- und Badehaus. 1822 legte man den alten Kurpark im Stil eines englischen Landschaftsgartens an. In den folgenden Jahrzehnten nahm der Kurbetrieb immer größeren Aufschwung mit prominenten Gästen aus ganz Europa, darunter Otto von Bismarck, Felix Mendelssohn Bartholdy und Leo Tolstoi. 1872 wurde der Quellenpark angelegt, um die bereits seit 1854 als Kur- und Trinkbrunnen genutzte Heilquelle für die Kurgäste attraktiver zu gestalten. In diesem Zusammenhang entstand 1888 der Sodenia-Pavillon mit der Statue der Quellgöttin. Der aus Holz erbaute Tempel steht über einer vertieften, über Treppen zugänglichen, achteckigen, steinernen Brunnenstube. Das Denkmal wurde um 1960 stark verändert. Über dem als Postament ausgearbeiteten Quellstein erhebt sich die Figur der Sodenia. Die Schutzpatronin der Bad Sodener Quellen ist mit einem Umhang bekleidet und stützt sich auf ein überdimensionales Stadtwappen. Die aktuell gut erkennbaren Sichtfenster lassen ihre ursprünglich bunt gefasste Gestaltung ahnen. Acht heute weiß gefasste, sich nach oben verjüngende Holzsäulen tragen darüber ein weit auskragendenes achteckiges verschiefertes Zeltdach, das von einer geschweiften Laterne bekrönt wird. Der Tempel mit der Sodenia-Statue ist als Dokument ihrer Kurgeschichte ein Wahrzeichen der Stadt Bad Soden.

Seit 1985 hat die in Bonn ansässige Deutsche Stiftung Denkmalschutz aus Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, in ganz Deutschland über eine halbe Milliarde Euro für rund 5.000 bedrohte Baudenkmale zur Verfügung stellen können. In Hessen förderte die Stiftung insgesamt über 170 Denkmale, darunter 2008 den Burgbergturm in Bad Soden.

Die Henning und Antje Kampf Stiftung in der DSD fördert seit 2006 die Restaurierung und den Erhalt von Denkmalen im Main-Taunus-Kreis sowie die der Herrnhuter Brüdergemeine bundesweit. Sie ist eine von über 230 Stiftungen, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz treuhänderisch unter ihr Dach aufgenommen hat. Die auf Dauer angelegte Unterstützung der Treuhandstiftungen hat sich in Anbetracht knapper öffentlicher Kassen zu einem wichtigen Förderinstrument entwickelt, das nicht mehr aus der deutschen Denkmallandschaft wegzudenken ist. Hinter den Treuhandstiftungen stehen vielfach private Mäzene, die damit beispielhaft Verantwortung für Denkmale, Denkmallandschaften oder den Gedanken des Denkmalschutzes übernehmen.

Eine Pressemappe mit Informationen zum Termin, einem Flyer über das Kooperationsprojekt Sodenia-Quellentempel und einer aktuellen Ausgabe des Magazins Monumente sind erhältlich unter:
Deutsche Stiftung Denkmalschutz, Pressestelle, Schlegelstraße 1, 53113 Bonn, Tel. 49-228-9091402, Email: presse@denkmalschutz.de.

Weitere Informationen zum Sodenia-Quellentempel unter: www.denkmalschutz.de/sodenia.