12.10.2015 – Presse , Nordrhein-Westfalen

Stiftung fördert Mühle Menke in Südlohn

Technik aus zwei Jahrhunderten

Kurzfassung: Der Förderverein Menke Mühle e.V. in Südlohn erhält Unterstützung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die die anstehenden Maßnahmen an der Wind- und der Dampfmühle der Mühlenanlage mit 25.000 Euro fördert. Anlässlich der Förderung überbringt Sigrid Karliczek, Ortskuratorin Münster der DSD, am 14. Oktober 2015 um 15.00 Uhr einen symbolischen Vertrag an Maria Menke vom Förderverein Mühle Menke e.V. Damit sollen die Mauerwerksschäden an der Dampfmühle ebenso behoben werden wie die statische Gefährdung der Deckenbalken. Die Mühlenanlage, ein eindrucksvolles Zeugnis für 200 Jahre Technikgeschichte, ist damit eines der über 370 Projekte, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Langfassung: Der Förderverein Menke Mühle e.V. in Südlohn erhält Unterstützung durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die die anstehenden Maßnahmen an der Wind- und der Dampfmühle der Mühlenanlage mit 25.000 Euro fördert. Anlässlich der Förderung überbringt Sigrid Karliczek, Ortskuratorin Münster der DSD, am 14. Oktober 2015 um 15.00 Uhr einen symbolischen Vertrag an Maria Menke vom Förderverein Mühle Menke e.V.

Etwas außerhalb von Südlohn liegt das aus dem 19. und 20. Jahrhundert stammende Ensemble der Mühlenanlage Menke. Auf einem Gelände von 750 Quadratmetern finden sich eine Windmühle, eine Dampfmühle, die Sägemühle und das Müllerhaus. Ergänzt werden die Mühlenbauten durch Werkstattgebäude und Kesselhaus.

Das Mühlenensemble dominiert die hölzerne Achtkant-Holländerwindmühle aus dem Jahr 1812, die seit 1865 in Familienbesitz ist. Sie hat sowohl noch in Teilen ihre bauzeitliche Ausstattung und Technik als auch eine komplette Anlage für Feinmüllerei aus dem Jahr 1934. Der Mühlenantrieb wurde aufgrund technischer Entwicklungen im Lauf der Zeit mehrfach verändert. Auf die Windkraft folgte 1876 eine Dampfmaschine und 1951 ein Dieselmotor. In der Sägemühle, einem langgesteckten, aus zwei Teilen bestehenden Backsteinbau vom Ende des 19. Jahrhunderts im Osten der Anlage, befinden sich ein Vollgatter aus dem Jahr 1919 und ein Breitdrescher aus dem Jahr 1914. Weiter entlang der Straße steht das eingeschossige, aus Backstein errichtete Müller-Wohnhaus aus dem Jahr 1908.

Neben der Windmühle schließt sich die Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete, langgestreckte Dampfmühle an. Der eingeschossige Backsteinbau erhebt sich über einem mit Fenstern versehenen Souterrain. In dem Gebäude befinden sich ein Stein-Mahlgang, eine Mischmaschine und ein Steinkran. Im Keller sind der Batterieraum mit 60 Glaszellen, der Antrieb für den Mahlgang sowie eine Pumpe aus der Zeit der Dampfmaschine untergebracht. Im Dachgeschoss befindet sich der Sackaufzug. Geschaltet wird die Gleichstromanlage über eine Marmorschalttafel aus dem Jahr 1924 im Motorenraum. Hier sind auch die zwei Herforder Dieselmotoren untergebracht, Baujahr 1934 und 1955, die das Herzstück der Mühlentechnik bilden. Das dahinterliegende Kesselhaus mit seinem hohen Schornstein und einem Dampfkessel der Fa. Siller und Jamart, Wuppertal-Barmen, Baujahr 1905, ist Zeugnis der Dampfmaschinenzeit.

Die Mühlenanlage Menke verkörpert mit ihrer Vielfalt des zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert gewachsenen Ensembles eine der eindrucksvollsten Anlagen des westlichen Münsterlandes. Technikgeschichtlich besonders wichtig ist hier das anschaulich erhaltene Nebeneinander verschiedener technischer Entwicklungsphasen eines Mühlenbetriebes. Mit der Gründung des Fördervereins 2012 scheint die Anlage wieder eine Zukunft zu haben.

Die Mühle Menke ist eines der über 370 Projekte, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.