29.08.2015 – Presse , Nordrhein-Westfalen

Stiftungshilfe für Zeugnis des Deutschen Ordens

Neue Chancen für Kommende

Kurzfassung: Die lange Zeit leer stehende Kommende des Deutschen Ordens in Aldenhoven-Siersdorf bekommt eine neue Chance als Museum für die Geschichte des Ordens. Die Vorstellungen des Fördervereins Kommende Siersdorf, des Vereins "Festung Zitadelle Jülich" und des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz überzeugten nicht nur Bund und Land, sondern auch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die weitere 20.000 Euro für die dringend notwendigen Sicherungsmaßnahmen zur Verfügung stellt. Den symbolischen Fördervertrag überbringt am 1. September 2015 um 17.00 Uhr Roland Tauber, Ortskurator Jülich/Jülicher Land der DSD, an den Vereinsvorsitzenden Guido von Büren. Die Kommende in Siersdorf gehört zu den über 370 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Langfassung: Lange stand die kriegsgeschädigte Kommende in Aldenhoven-Siersdorf verlassen und verfiel. Nun bekommt sie eine neue Chance als Museum für die Geschichte des Deutschen Ordens. Die Vorstellungen des Fördervereins Kommende Siersdorf, des Vereins "Festung Zitadelle Jülich" und des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz überzeugten nicht nur Bund und Land, sondern inzwischen auch zum zweiten Mal die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD). Sie stellt weitere 20.000 Euro für die dringend notwendigen Sicherungsmaßnahmen zur Verfügung. Den symbolischen Fördervertrag überbringt am Dienstag, den 1. September 2015 um 17.00 Uhr Roland Tauber, Ortskurator Jülich/Jülicher Land der DSD, im Beisein von Bezirksleiter Andre Bentz von WestLotto an den Vereinsvorsitzenden Guido von Büren.

Eine Hofanlage gelangte durch Schenkung 1219 an den Deutschen Orden und diente mit den umgebenden Ländereien als landwirtschaftliches Gut und Kommende. Nach dem Ende der Hochphase des Deutschen Ordens im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts verblieb die Kommende Siersdorf im Besitz der Ordensballei Alden-Biesen. Nach mehreren Umbauten in Formen der Renaissance entstand ein von einer Gräfte umgebenes Herrenhaus, eine Vorburg mit Wirtschaftsgebäuden und zwei weitere seitlich vorgelagerte Höfe sowie eine von Mauern und Toren eingefriedete gärtnerisch gestaltete Freifläche. Zu der Baugruppe gehörte auch die benachbarte spätgotische Ordenskirche, die heutige Pfarrkirche St. Johannes der Täufer. Um 1750 erfolgten barocke Umbauten und Erweiterungsmaßnahmen am Herrenhaus mit seinem Backsteinmauerwerk, das Naturstein-Eckquader und -Gewände gliedern. Der Unterbau ist aus rustizierten Blausteinquadern gemauert.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus stark zerstört und verlor seine Dächer und Decken. Es kam nach Jahrzehnten mangelhafter Baupflege zu einer aktuellen statischen Gefährdung der Außenmauern und der Mauerkronen.

Der 2001 gegründete Förderverein Kommende Siersdorf startete 2002 in Zusammenarbeit mit dem Förderverein "Festung Zitadelle Jülich" Überlegungen zur eventuellen zukünftigen Nutzung der Kommende. Nachdem die Eigentümergemeinschaft das Haus dem Verein übertragen hatte, starteten mit Hilfe von Bund und Land eine Bauschadensaufnahme und die Deckensanierung. Seither läuft die Sicherung und Instandsetzung des Außenmauerwerks.

Trotz der großen Bauschäden besitzt die Anlage besondere historische und architektonische Bedeutung als Komturei des Deutschen Ordens. In den weitgehend historisch original erhaltenen Kellerräumen ist eine kleine Ausstellung zur Geschichte des Deutschen Ordens und des Hauses geplant. Die Kommende liegt nahe der einstigen Römerstraße "Via Belgica", die zur touristischen Fahrradroute ausgebaut wurde.

Die Kommende ist eines der über 370 Projekte, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte. Die Stiftung gehört seit 1991 zum Kreis der Destinatäre der GlücksSpirale, der Lotterie, die Gutes Tut, die in diesem Jahr ihr 45-jähriges Bestehen feiern kann.