18.12.2020 – Rheinland-Pfalz

Taharahaus in Bad Ems wird saniert

Trauerhalle auf dem Jüdischen Friedhof in Bad Ems © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

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Trauerhalle auf dem Jüdischen Friedhof in Bad Ems © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wegner

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Herrichtung für kulturelle und Schulzwecke

Die Gesamtsanierung des Taharahauses, der Trauerhalle, auf dem Jüdischen Friedhof in Bad Ems unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale mit 10.000 Euro. Konkret werden die Trockenlegungs-, Mauerwerks- und Putzarbeiten gefördert. Die Halle gehört nunmehr zu den über 190 Objekten, die die private DSD dank Spenden, Erträgen ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte.

Das Taharahaus des jüdischen Friedhofs in Bad Ems ist Bestandteil des städtischen Friedhofs nördlich des Zentrums. Das Gebäude wurde 1881 errichtet und 1929 erweitert. Es setzt sich aus zwei Bauteilen zusammen, dessen älterer Teil 1881 in der Formensprache des spätklassizistischen Rundbogenstils errichtet wurde. Als man 1929 den Bau vergrößerte, gestaltete man die in spitzbogigen Pfeilerarkaden geöffnete Halle in expressionistischer Formensprache. An ihrem Ostende wird sie von einem gedrückten Zwiebelhelm mit Davidstern bekrönt.

Das Bauwerk ist eines der wenigen erhaltenen Beispiele seiner Art in Rheinland-Pfalz. Da das Gebäude in den letzten Jahrzehnten jedoch keine Aufmerksamkeit erfuhr, konnten sich infolge mangelnder Bauinstandhaltung zahlreiche Schäden entwickeln. Aufsteigende Feuchtigkeit ließ den Putz außen wie innen teilweise abplatzen. Es gibt Risse im Mauerwerk, Fenster und Türen sind in einem bedauernswerten Zustand und schließlich sind bei der Dachdeckung einige Fehlstellen dringend zu beheben. Auf Initiative der evangelischen Kirchengemeinde nimmt die Stadt Bad Ems als Bauherr nun die Sanierung des Gebäudes in Angriff, das umfasst die Dachdeckung, die Fassade mit Fenstern und Türen, die Gründung und den Putz. Hilfe gewährt auch ein Förderverein. Künftig soll das Denkmal kulturellen und Schulzwecken dienen.