06.06.2018 – Sachsen

Töpferstraße 34 in Bautzen bekommt Besuch

Haus Töpferstraße 34 in Bautzen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Mittring

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Haus Töpferstraße 34 in Bautzen © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Mittring

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Herrschaftlicher Landsitz im Kleinformat

Den Fördervertrag über 15.000 Euro für die Fassadensanierung des Bürgerhauses Töpferstraße 34 in Bautzen erhielt Denkmaleigentümer José Manuel Ladrón de Guevara bereits vor wenigen Wochen. Nun besucht Christa Kämpfe, Ortskuratorin Bautzen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), bei einem Presse- und Fototermin vor Ort am Donnerstag, den 7. Juni 2018 um 16.00 Uhr die Baustelle, um sich die Arbeiten erläutern zu lassen. Das aus dem 18. Jahrhundert stammende Bürgerhaus ist eines von über 770 Denkmalen, die die in Bonn ansässige Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen fördern konnte.

Über Jahrhunderte war die Töpferstraße als Teil der Via Regia eine der bedeutendsten Straßen von Bautzen. Viele Handwerker und einige Bürger ließen sich hier meist zweigeschossige Häuser errichten. Das Haus mit der Hausnummer 34 fügte sich in diese Bebauung ein, was die Geschosshöhe anbelangt, ragte aber in seiner noblen Gestaltung weit über das Übliche der Erbauungszeit hinaus. Das ungewöhnlich authentisch erhaltene Gebäude zählt zweifellos zu den reizvollsten vorstädtischen Barockhäusern in der Oberlausitz.

Der vornehme, repräsentative Putzbau mit Mansarddach wurde in den 1760er Jahren für den Leinwandhändler und Kaufmann August Prieber errichtet. Mit der spezifischen Raumstruktur – Gartensaal und Vorsaal im Erdgeschoss, Festsaal mit Wand- und Deckenmalereien im Obergeschoss – und dem einst vorhandenen Garten gehörte das Gebäude zu dem seltenen Typus spätbarocker bürgerlicher Palaisbauten, war sozusagen ein herrschaftlicher Landsitz im Kleinformat. Im 19. Jahrhundert erhielt es einen historistischen Anbau, der in die klare Architektur des ursprünglich freistehenden Hauses deutlich eingriff.

Dreißigjähriger Leerstand des Gebäudes hinterließ aufgrund mangelnder Baupflege echten Hausschwamm im Dach. Die Sanierung des Dachstuhls war dringend erforderlich und verlangte dem Bauherrn einiges ab. Seit 2012 trägt er kontinuierlich dazu bei, das Haus denkmalgerecht zu sanieren. Dabei half ihm die in Bonn ansässige Denkmalstiftung schon 2012 und 2016 mit insgesamt 40.000 Euro.