Am Ersten Adventsonntag, den 2. Dezember 2018 um 16.00 Uhr lädt die Kirchengemeinde St. Marien zu Lübeck zu einem Adventkonzert in den zur Zeit nicht beheizbaren Innenraum des Gotteshauses mit Musik von Händel, Bach und weiteren Komponisten, bevor unter Mitwirkung von Bürgermeister Jan Lindenau um 17.00 Uhr die Auftaktveranstaltung zur Turmsanierung mit Informationen und fachlichen Erläuterungen beginnt. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt in diesem Jahr bereits die Sanierung und Restaurierung des Nordkapellenfrieses mit 20.000 Euro.
Die Lübecker Marienkirche ist aufgrund der scheinbaren Schwerelosigkeit des Raumeindrucks die Vorlage für unzählige gotische Backsteinkirchen an der Ostseeküste bis nach Riga und Malmö. Innerhalb von 130 Jahren wurde sie dreimal grundlegend verändert. Der heutige Kirchenbau ist eine dreischiffige Basilika mit Umgangschor und Kapellenkranz. Er entstand im 13. Jahrhundert und erhielt 1351 seine Doppelturmfassade. Mit 103 Metern Länge und dem 38,3 Meter hohen Mittelschiff und dem 126 Meter hohen Turmpaar war die Marienkirche eine der größten Kirchenbauten des Mittelalters.
Das hohe Mittelschiff überragt, von Obergadenfenstern belichtet, die Seitenschiffe und den Umgangschor. Zwischen den Fenstern setzen die Strebebögen an, die den Schub der Gewölbe nach außen auf die Strebepfeiler ableiten. Die Chorscheitelkapelle wird fast wie ein eigenständiger Zentralbau ausgeführt und damit als besonderer Baukörper hervorgehoben. In der Marienkirche sind die typischen Stilelemente der Gotik in ihrer norddeutschen Backsteinausprägung vorbildlich umgesetzt.
Die Marienkirche und der Lübecker Dom zählen zu den Kleinodien der historischen Altstadt der Hansestadt Lübeck, die 1987 als erste Stadt zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. St. Marien in Lübeck ist eines der über 190 Denkmalen, die die private Denkmalschutzstiftung dank ihrer Spender und der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.