07.12.2011 – Presse

Vorbildliche Leistung geehrt

Denkmalpreis der Baudenkmal-Stiftung München für den vorbildlich sanierten Löwenturm verliehen

Kurzfassung: Für die vorbildliche denkmalgerechte Restaurierung des Löwenturms im Rosental 3 in München wird die Stadt München, vertreten durch Rosemarie Hingerl vom städtischen Baureferat, mit dem Denkmalpreis 2010 der Baudenkmal-Stiftung München ausgezeichnet. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert und wird am 12. Dezember 2011 um 18.00 Uhr von Peter-Christian von Taysen, Vorsitzender der Baudenkmal-Stiftung, im Beisein von Bürgermeister Hep Monatzeder anlässlich des Festaktes zur Verleihung des Münchner Fassadenpreises im Großen Sitzungssaal des Rathauses verliehen. Der sogenannte Löwenturm erhält den Denkmalpreis, weil bei seiner Innen- und Außenrestaurierung vorbildlich die Spuren der Geschichte gepflegt und er als authentisches Dokument des mittelalterlichen München erhalten wurde. Im Zuge der dringend notwendig gewordenen statischen Sicherung wurde das Umfeld des Turmes archäologisch untersucht, der Turm vermessen, eine genaue Bauaufnahme durchgeführt, die stadtgeschichtlichen Zusammenhänge untersucht und alle Ergebnisse genauestens dokumentiert. Der zinnenbewehrte, 23 Meter hohe Backsteinbau gehört zu den ältesten erhaltenen Bauwerken Münchens.

Langfassung: Für die vorbildliche denkmalgerechte Restaurierung des Löwenturms im Rosental 3 in München wird die Stadt München mit dem Denkmalpreis 2010 der Baudenkmal-Stiftung München ausgezeichnet. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert und wird am 12. Dezember 2011 um 18.00 Uhr von Peter-Christian von Taysen, Vorsitzender der Baudenkmal-Stiftung, im Beisein von Bürgermeister Hep Monatzeder anlässlich des Festaktes zur Verleihung des Münchner Fassadenpreises im Großen Sitzungssaal des Rathauses verliehen. Den Preis nimmt Baureferentin Rosemarie Hingerl entgegen.

Der sogenannte Löwenturm ist ein zinnenbewehrter, 23 Meter hoher Backsteinbau, der zu den ältesten erhaltenen Bauwerken der Stadt München gehört und somit ein wichtiges Zeugnis für die mittelalterliche Stadt darstellt. Die wohl älteste Ansicht des Turmes findet sich in dem sehr genauen hölzernen Stadtmodell des Straubinger Drechslermeisters Jakob Sandtner aus den Jahren 1570/1572. Im Zuge der dringend notwendig gewordenen statischen Sicherung wurde das Umfeld des Turmes archäologisch untersucht, der Turm vermessen, eine genaue Bauaufnahme durchgeführt, die stadtgeschichtlichen Zusammenhänge untersucht und alle Ergebnisse genauestens dokumentiert. Der Turm steht über dem Graben, der die Gründung Heinrichs des Löwen seinerzeit im Süden begrenzte. Das Mauerwerk stammt im unteren und im Erdgeschoss aus dem 13. Jahrhundert und ist wohl im Zuge des massiven Ausbaus des Stadtgrabens entstanden, vielleicht als Teil eines Wehrs, das wegen der unterschiedlichen Höhenlage zwischen dem westlichen und östlichen Stadtgraben nötig war. Zur Aufstockung des Turmes kam es im 15. Jahrhundert. Seither findet sich im vierten Obergeschoss des Turmes das sogenannte Greifenzimmer, das Reste einer malerischen Ausstattung des 15. Jahrhunderts bewahrt hat. Solche Malereien sind nördlich der Alpen eher selten und in München einmalig. Mit dem Denkmalpreis werden Projekte ausgezeichnet, bei deren Innen- und Außenrestaurierung die Spuren der Geschichte vorbildlich gepflegt werden, wie es auch bei der Sanierung des Löwenturmes und seiner Erhaltung als authentisches Dokument des mittelalterlichen München geschehen ist.

Der Denkmalpreis der Baudenkmal-Stiftung München, eine Treuhandstiftung in der Obhut der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), wird seit 2001 verliehen. Mit ihm sollen vorbildliche Leistungen bei der Erhaltung und Bewahrung des kulturellen Erbes ausgezeichnet und der Öffentlichkeit bekannt gemacht werden, betonte Peter-Christian von Taysen, der seit Januar 2004 dem DSD-Ortskuratorium München vorsteht. Das ehrenamtlich tätige Ortskuratorium wirbt für den Gedanken des Denkmalschutzes und versucht, viele Menschen zur Mithilfe zu gewinnen. Es unterstützt die Arbeit der Stiftung, die sich als eine der größten privaten Institutionen bundesweit für den Denkmalschutz engagiert. Die DSD konnte seit ihrer Gründung 1985 rund 4.000 bedrohte Denkmale mit über 480 Millionen Euro retten helfen. Allein in Bayern förderte die Stiftung über 180 Denkmale.

Bonn, den 7. Dezember 2011/Schi