05.07.2019 – Bayern

Vortragsabend über die archäologische Grabung Am Kugelberg bei Goldbach

DSD fördert Restaurierung ausgewählter Fundstücke

Am Dienstag, den 9. Juli 2019 um 19.30 Uhr lädt der Goldbacher Geschichts- und Heimatverein in das Mehrgenerationenhaus Goldbach, Altmutterweg 2 + 4 in 63773 Goldbach zu einem Vortrag über die Funde bei der archäologischen Grabung Am Kugelberg bei Goldbach ein. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die ihr Ortskurator Fränkische Stadtbaumeister Reinhold Schöpf bei der Veranstaltung repräsentiert, unterstützt mit 3.000 Euro die Restaurierung von 90 ausgewählten Fundstücken, die bei der Ausgrabung im vergangenen Jahr sichergestellt worden konnten.

Die von der DSD geförderten Artefakte sollen nach der Restaurierung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die wichtigsten Fundstücke werden kurzzeitig zunächst im Goldbacher Rathaus in einer Vitrine neben dem Eingang zum großen Sitzungssaal aufbewahrt. Danach kommen die Artefakte, die nicht dauerhaft im Rathaus ausgestellt werden können, in das Vereinsheim des Goldbacher Geschichts- und Heimatvereins, wo Ausstellungsflächen für die restaurierten Fundstücke vorhanden sind und regelmäßig öffentliche Führungen bzw. Arbeitstreffen des Vereins und Ausstellungen stattfinden.

Der Burgstall Kugelburg war eine Höhenburg vom Typ einer Turmburg auf dem Gipfel des Kugelberges südlich von Goldbach im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg im bayerischen Spessart. Die auf einem Bergkegel gelegene Burg lag topografisch in günstiger Position im unteren Aschafftal und kontrollierte damit den natürlichen Zugang Aschaffenburgs in den Spessart. Die Burg war auf Goldbacher Gneis (Orthogneis) gebaut. Zur Hangseite im Süden lag ein vorgelagertes Plateau. Nur noch schwach ist die Umwallung zu bemerken. Möglicherweise war hier eine Vorburg. Die digitalen Geländemodelle, die für die Ausgrabungen 2018 angelegt wurden, zeigen, dass die Hauptburg mit der Ringmauer ein nahezu kreisförmiges Gipfelplateau von etwa 60 Metern Durchmesser einschließt.

Neben dem bis zu vier Meter hohen ergrabenen Abschnitt der Ringmauer wurden Münzen, Metallobjekte wie Schnallen, Pfeilspitzen, Hufeisen, Messer, Nadeln, Nägel, Beschläge, Ringe, Steigbügel, Armbrustbolzen, Haken und Griffe gefunden. Sie lassen eine Datierung ins beginnende 12. Jahrhundert zu. Weitere Funde eines steinernen Gebäudes an der Westseite der Ringmauer sowie Funde von Ofenkacheln, Tierknochen und Keramiken belegen entgegen früherer Meinungen die Existenz einer Wohnburg. Möglicherweise wurde die Burg in zwei Stufen ausgebaut.