14.12.2021 – Hessen

Weitere Förderung von Haus Hochzeitsberg in Grebenstein

Haus Hochzeitsberg in Grebenstein * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Fachgerechte Restaurierung Schritt für Schritt

Seit 2013 unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale Arbeiten an dem denkmalgeschützten Fachwerkwohnhaus am Hochzeitsberg in Grebenstein. In diesem Jahr stellt sie 80.000 Euro für die Restaurierung des Innenraums zur Verfügung. Das 500 Jahre alte Gebäude gehört zu den über 230 Projekten, die die spendensammelnde DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.

In Grebenstein haben sich aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg neben der Kirche, dem Erdgeschoss des Rathauses und vier steinernen Speichergebäuden glücklicherweise zwei Fachwerkbauten aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts erhalten. Eines davon ist das Haus am Hochzeitsberg. Das Haus zählt zu den ältesten Fachwerkbauten des Landkreises und besitzt trotz der späteren Umbauten überregionale architektonische, städtebauliche und hauskundliche Bedeutung.

Statische Schäden aufgrund von durchgebogenen Unterzügen und nicht kraftschlüssigen Fachwerkverbindungen sind zu beheben, der Keller vom Schwamm zu befreien. Der vordere Gebäudeteil hat sich gesenkt. Durch undichte Fenster und Türen dringt Nässe in das Gebäude ein. Die Haustechnik ist mangelhaft. 2013 kauften die neuen Eigentümer das Gebäude und entrümpelten es zunächst. Ein Architekturbüro wurde mit einer Bauschadensaufnahme beauftragt. 2014 begann die schrittweise Instandsetzung der Statik mit der zimmermannsmäßigen Reparatur der Fachwerkkonstruktion, die Neugründung der vorderen abgesackten Gebäudeteile und die Anhebung des Vorderhauses. Nach und nach werden die mangelhaften späteren Einbauten abgerissen, die rückwärtige Fassade und der Westgiebel gesichert und Fenster, Türen und Tore erneuert oder repariert.

Zum Objekt:

Der stattliche, in Ständerbauweise errichtete Fachwerkbau an einer Straßenecke ist dendrochronologisch auf 1428/1429 datiert. Die Speicherobergeschosse des langgestreckten, dreigeschossigen Längsdielenhauses ragen weit hinaus und sind über ein hohes Dielentor auf der Giebelseite zugänglich. Das Dach wurde im 19. Jahrhundert nach einem Unwetterschaden in niedrigerer Form erneuert. Das Speichergeschoss hat sich original erhalten, nur die Wohngeschosse wurden im 20. Jahrhundert modernisiert.