20.12.2021 – Mecklenburg-Vorpommern

Weitere Sicherungsarbeiten an Kloster und Schloss Dargun

Einst wichtiger kultureller und wirtschaftlicher Träger der Landesentwicklung

Zahlreiche zweckgebundene Spenden und die Erträge zweier treuhänderischer Stiftungen in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) ermöglichen die Förderung von Sicherungsmaßnahmen am Kloster- und Schlosskomplex Dargun. 89.000 Euro stehen in diesem Jahr für die Sicherung der Metallhalterungen der früheren Bleiverglasungen zur Verfügung. Die Darguner Anlage gehört bereits seit den 1990er Jahren zu den mittlerweile über 580 Objekten, die die DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte.

Schloss Dargun zählte neben den Schlössern in Schwerin und Güstrow zu den bedeutendsten Renaissancebauten im Raum des heutigen Mecklenburg-Vorpommern. Die Geschichte der Anlage reicht ins Mittelalter und die Zeit der Slawen-Christianisierung zurück. Dänische Mönche gründeten 1172 das Kloster, das 1209 von den Zisterziensern aus Doberan übernommen wurde. Die Klostergebäude bilden eine der bedeutenden architektonischen Anlagen der Zisterzienserbaukunst in Norddeutschland und sind gleichzeitig eines der herausragendsten Zeugnisse mittelalterlicher Backsteinarchitektur in Nordeuropa. Mit dem Kloster in Bad Doberan war das Kloster in Dargun vom 12. bis zum 16. Jahrhundert ein wichtiger kultureller und wirtschaftlicher Träger der Landesentwicklung.

Nach der Säkularisation fiel das Kloster 1556 an die Herzöge von Mecklenburg-Güstrow. Sie ließen die Klosteranlage zu einem vierflügeligen Renaissance-Schloss ausbauen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Renaissanceschloss schwer verwüstet. Mitte des 17. Jahrhunderts kam es zu neuen, umfangreichen Bauaktivitäten. Darauf gehen insbesondere der repräsentative Westflügel mit dem vorgezogenen Mittelrisalit und den flankierenden Ecktürmen sowie die reizvolle Innenhofanlage mit den zweigeschossigen Arkaden zurück. 1806 diente das zum Redoutensaal umgestaltete Refektorium während der napoleonischen Besetzung als Truppenlazarett. Prinzessin Augusta wählte Dargun während ihrer 36-jährigen Regentschaft im 18. Jahrhundert als Residenz und machte es zu einer Hochburg des Pietismus. Von 1873 bis 1945 zog die erste Ackerbauschule Mecklenburgs in den Komplex ein.