21.08.2015 – Presse , Nordrhein-Westfalen

Weitere Stiftungshilfe für das Alte Rathaus Menden

Fensterrestaurierung geht weiter

Kurzfassung: Zum zweiten Mal unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Restaurierung der historischen Fenster am Alten Rathaus Menden. Anlässlich der Förderung überbringt am 24. August 2015 um 15.00 Uhr Rolf Klostermann, Ortskurator Sauerland der DSD, im Rahmen eines Pressetermins gemeinsam mit Bodo Kemper von WestLotto einen symbolischen Vertrag an Bürgermeister Volker Fleige. Im heute kulturell genutzten Alten Rathaus haben insbesondere die Dorte-Hilleke-Bücherei und das Archiv eine neue Heimat gefunden. Der Bau von 1912 gehört zu den über 360 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Das Rathaus in Menden © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Langfassung: Zum zweiten Mal unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) die Restaurierung der historischen Fenster am Alten Rathaus Menden mit 40.000 Euro. Anlässlich der Förderung überbringt am 24. August 2015 um 15.00 Uhr Rolf Klostermann, Ortskurator Sauerland der DSD, im Rahmen eines Pressetermins im Ratssaal, II. Etage, einen symbolischen Vertrag an Bürgermeister Volker Fleige. Im heute kulturell genutzten Alten Rathaus haben insbesondere die Dorte-Hilleke-Bücherei und das Archiv eine neue Heimat gefunden.

Als Folge des rasanten Bevölkerungswachstums zu Beginn des 20. Jahrhunderts, verursacht durch die Industrialisierung, wurde in Menden ein größeres Rathauses notwendig. An der Südostseite des Marktplatzes entstand 1911/12 nach Plänen von Regierungsbaumeister Carl Moritz ein stattlicher Neubau mit schiefergedecktem Walmdach. Das Gebäude zeigt sich als dreigeschossiger, massiver Putzbau mit einem zum Platz hin vorgelagertem Laubengang mit Rundbogenarkaden. Darüber liegt im ersten Obergeschoss ein Balkon mit abschließender Natursteinbrüstung. Die Mitte betont ein über den Dachfirst des Gebäudes hervorragender mächtiger Rundturm, der mit einer zehneckig gebrochenen, verschieferten Haube gedeckt ist. Ihn schmücken das Stadtwappen und das Westfalenross als Bekrönung.

Der Sitzungssaal im zweiten Obergeschoss wird durch ein Natursteinband mit vier schmalen Hochrechteckfenstern betont. Weitgehend erhalten ist die Innenausstattung mit einer Kunststeintreppe im elliptischen Treppenhaus, Fliesenböden und Türen sowie die Fenster. Sie prägen neben der noch vollständig erhaltenen Ausstattung mit Holzemporen und Messingleuchtern insbesondere den repräsentativen Sitzungssaal. Die zum Teil farbverglasten Fenster von Petzold & Dohmen zeigen etwa das Wappen und den Einzug des Erzbischofs Walram von Köln 1344 in die zerstörte Stadt.

Durch undichte Fenster drang bereits Wasser in die Innenräume ein, an den Natursteinteilen der Fassaden traten Schäden auf. Mangelhafte Bleiverglasung und Risse im Glas gefährden die Farbverglasung der Fenster. Nachdem bereits 2013 die Instandsetzung der Fassaden erfolgte, konnte 2014 die Instandsetzung und wo nötig die Erneuerung der Fenster erfolgen, die in diesem Jahr fortgesetzt wird. Beide Jahre beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit jeweils 40.000 Euro an diesen Arbeiten.

Das stattliche, damals im aktuellen Baustil errichtete Gebäude verdeutlicht das neue Selbstbewusstsein der aufstrebenden Stadt und dokumentiert eine wichtige Phase ihrer städtebaulichen Entwicklung. 1983 musste wegen Platzmangel ein neues Rathaus errichtet werden. Das Alte Rathaus wurde zur Stadtbücherei und zum Stadtarchiv umgewandelt. Hier befinden sich auch die Abteilung Kultur und Sport der Stadt sowie ein ehrenamtlich geführtes Cafe. Im Ratssaal finden vielfältige Veranstaltungen und Konzerte statt.

Das Alte Rathaus ist eines der über 370 Projekte, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte. Die Stiftung gehört seit 1991 zum Kreis der Destinatäre der GlücksSpirale, der Lotterie, die Gutes Tut, die in diesem Jahr ihr 45-jähriges Bestehen feiern kann.