29.10.2012 – Presse

Wo noch alljährlich ein Storchenpaar nistet

Festliche Einweihung der barocken Engeldecke
in der Kirche Berlitt

Kurzfassung: Am 31. Oktober 2012 feiert die evangelische Kirchengemeinde Berlitt den Abschluss der zehnjährigen Restaurierung ihrer Dorfkirche. Nach dem Festgottesdienst um 14.00 Uhr schließen sich eine Kaffeetafel im Festzelt und ein Konzert auf alten Instrumenten wiederum in der Kirche an. Den Abschluss der Veranstaltung läuten die Glocken um 18.00 Uhr ein. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) hat die Wiederherstellungsarbeiten seit 2002 viermal mit insgesamt über 80.000 Euro unterstützt. Die Kirche in Berlitt, ein einfacher Feldsteinsaalbau aus dem frühen 16. Jahrhundert mit einem Fachwerkwestturm von 1710, ist eines von über 520 Projekten, die die 1985 gegründete private Denkmalstiftung bisher dank individueller Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Brandenburg fördern konnte.

Langfassung: Zuletzt musste noch die barocke Decke, die bei Bauarbeiten auf dem Dachstuhl gefunden wurde, restauriert und wiedereingebaut werden. Mit der festlichen Einweihung der barocken Engeldecke in der Kirche Berlitt in Kyritz im Landkreis Ostprignitz-Ruppin endet zugleich die zehnjährige Restaurierung der alten Dorfkirche. Am diesjährigen Reformationstag, Mittwoch, den 31. Oktober 2012, feiert die evangelische Kirchengemeinde ab 14.00 Uhr mit einem Festgottesdienst, einer Kaffeetafel im Festzelt ab 15.00 Uhr und einem Konzert auf alten Instrumenten wiederum in der Kirche ab 16.30 Uhr. Dabei musizieren Musiker der Akademie für Alte Musik Berlin mit der Bratschistin Sabine Fehlandt und der Sopranistin Solveijg Segebarth. Den Abschluss des Festtages markiert das Glockengeläut um 18.00 Uhr.

Die Dorfkirche von Berlitt ist ein einfacher Feldsteinsaalbau. Das Holz des Dachstuhls konnte dendrochronologisch auf die Jahre von 1516/1517 datiert werden. Eine Seltenheit: den eichenen Dachstuhl hat man als Hängewerk in den Ostgiebel eingebunden, was im nördlichen Brandenburg eine Rarität ist. Die Ostseite des Kirchensaals schließt ein schmuckreicher Staffelgiebel ab, der aus Ziegeln im Klosterformat errichtet wurde und regelmäßig von einem Storchenpaar aufgesucht wird. Auch das rundbogige Südportal ist mit Backstein eingefasst. Die Fenster hat man später vergrößert. Im Jahr 1710 wurde die Kirche um einen Fachwerkwestturm mit quadratischem, verbrettertem Aufsatz und achtseitigem schlanken Turmhelm erweitert.

Im schlichten Inneren haben sich ein einfacher spätbarocker Kanzelaltar, das klassizistische Kastengestühl und die Westempore mit Orgel aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert unter der flachen Holzbretterdecke erhalten.

Die Fußpunkte des Dachtragwerks waren, unter anderem durch echten Hausschwamm, stark geschädigt. Im Außenmauerwerk waren starke Rissbildungen zu erkennen, insbesondere an der Nordwest-, der Nordost- und der Südost-Ecke. An den beiden zuletzt genannten Ecken bestand sogar akute Einsturzgefahr durch ein Wegkippen des Giebels. Dies konnte durch das HDI-Verfahren unterbunden werden.

Die Kirche in Berlitt, die die DSD seit 2002 viermal mit insgesamt über 80.000 Euro unterstützt hat, ist eines von über 520 Projekten, die die 1985 gegründete private Denkmalschutz-Stiftung bisher dank individueller Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Brandenburg fördern konnte.